Leserbrief Noch absurder geht es nicht

Abschaffung der Bio-Tonne in der Vulkaneifel

Zu unserem Bericht „Nach der Tonne kommt die Tüte“ (TV vom 14. August) schreibt diese Leserin:

Zur Zeit werden wir als Bürger mit Informationen zur Müllentsorgung, Abgasemissionen, Klimaschutz und mehr überschüttet. Die A.R.T. hat Vorschläge ersonnen, die niemandem nutzen – außer der A.R.T. selbst, deren Müllwagen weniger oft fahren. Die braunen Tonnen sollen weg, dafür gibt es Papiertüten, die von den Bürgern zu zentralen Sammelstellen gebracht werden müssten. Wem Müllvermeidung sowie Natur- und Klimaschutz wichtig ist, muss sich die Frage stellen, was der tiefere Sinn der Veränderungen sein soll.

Der geplante Wegfall der Biotonnen stellt alle Haushalte vor die Frage: Wohin mit dem Biomüll? Nachdem über mehrere Tage Bioabfall in übel riechenden Tüten gesammelt wurde, fahren unzählige Verbraucher mehrmals wöchentlich zu zentralen Sammelstellen, wo den Bio-Müll aber auch niemand haben möchte. Im Gegenzug müssen Tausende von braunen und großen grauen Restmülltonnen entsorgt werden. Warum wird hier ein funktionierendes System verschlimmbessert? Dient die mehrmalige wöchentliche private Entsorgungsfahrt wirklich einer verminderten Schadstoffemission und besseren Ökobilanz? Oder wird erwartet, dass sich der Bürger mit den Biomüllsäckchen zu Fuß oder mit dem Bus auf den Weg macht? Da drängt sich der „Ausweg“ auf, den Biomüll kurzerhand vor der Haustür in die graue Tonne zu werfen. Das wäre dann das Ende der über lange Jahre gepriesenen und praktizierten Mülltrennung. Noch absurder geht es nicht! Bleibt ´zu hoffen, dass die Vorlage der A.R.T. im Kreistag scheitert, wenn für die Abgeordneten die Ökobilanz und das Wohl der Bürger höchste Priorität haben und sie der Abschaffung der Biotonnen eine Absage erteilen.

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