Leserbrief Wer es nicht kann, sollte gehen

Biotonnen-Streit

Wenn ein US-Präsident einen Krieg beginnt, muss er ihn unter allen Umständen gewinnen. So kostete der Vietnam- oder auch der Irakkrieg letztlich das 30- oder 100-fache, wenn nicht mehr. Es ist Eitelkeit und das Bedürfnis, nur ja keine Schwäche zu zeigen. Beim Müllkonzept in der Region kommt der Verdacht auf, dass einer ähnlichen, dummen Strategie gefolgt wird: Nur nicht schwach werden, der Bürger knickt irgendwann ein, wir müssen die Sache nur solange hinziehen, bis er die Lust verliert und sich mit den Gegebenheiten abfindet.

Wenn dann die Parteisoldaten bei Entscheidungen kneifen oder gar direkt für das neue Müllkonzept stimmen, wie es ja geschehen ist, dann fragt man sich doch als zahlender Bürger, warum man diese Volksvertreter eigentlich gewählt hat, wenn diese offenbar nur alles abnicken und nicht die Interessen der Bürger vertreten. Da fragt man sich, ob hinter den Kulissen weitere problematische Themen schnell und lautlos durchgewunken werden, während öffentlich noch über die Biotonne diskutiert wird. Man bekommt den Eindruck, dass der Bürger eh‘ nur noch als Stimmvieh gebraucht wird, die Politik aber am Bürger vorbei agiert. Ob Europa-, Bundes-, Landes- oder Kreis- und Dorfpolitik: überall das Gleiche. Manus manem Lavat: Wenn du mir hilfst, helfe ich dir dabei, dein Denkmal zu setzen. Der Bürgerwille ist nicht entscheidend.

Liebe Politiker, kommt endlich runter vom hohen Eifelberg und kümmert euch – nicht nur vor der Wahl – um die Belange der Bürger, die ihr zu vertreten angenommen habt! Die Amis haben ein schönes Sprichwort: Wer es nicht kann, der sollte gehen. Aber dazu gehört mehr Mut, als die meisten Politiker besitzen.

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