Meinung Lärm vertreibt Touristen

Zum Artikel „Sie lassen es krachen“, TV 9. Oktober, meint dieser Leser:

Am Eifeler Himmel ist es (wieder) ruhig? Das wüsste ich aber! Wie aus Trotz erscheint es mir heute, am Erscheinungstag des Artikels, lassen sie es im Minutentakt bis zum Abend krachen. Hört ihr das nicht, ihr Eifeler, ihr „schweigende Mehrheit“ und Politiker?

Soll das denn bis in alle Zeiten so weitergehen? Es gibt kein Gewöhnen! Wie naiv oder einfältig muss man sein, zu glauben, dass so ein „Präsident“ Rücksicht auf irgendeine Bevölkerung nimmt? Und schon gar nicht auf die der Eifel.

Schon Obama hat von der „Besatzungsmacht“ gesprochen. Und Besatzungsmächte dürfen alles. Allein schon dieses idiotische Abspielen der Nationalhymnen alltäglich, wobei die gesamte Süd­eifel beschallt wird, zeugt von Machtgehabe.

Meine Feriengäste, anders als die Bitburger Tourist-Info es wahrnimmt, reisen vorzeitig ab. Und ich kann es ihnen nicht verdenken. Und sie kommen nicht wieder! Wie will man in dieser Lärmbelastung einen vernünftigen Tourismus aufbauen und praktizieren? Sicher gibt es auch „Kriegstouristen“ und Fans von Kriegsmaschinerie (siehe Balkankrieg damals mit Frittenbuden am Einflugbereich, als die Tarnbomber flogen).

Das Gerede von 500 Arbeitsplätzen ist aus meiner Sicht eine Mär. In Bitburg wurden innerhalb kurzer Zeit - mit einem guten Konzept - mehr als 1500 Arbeitsplätze geschaffen. Das ginge auch in Spangdahlem. Die einstmals gemieteten Wohnungen stehen in allen Dörfern leer. Die Zeit ist ebenfalls vorbei.

Ich denke, das Bitten und Betteln, seid doch bitte etwas leise, ist nahe am Lächerlichen. Politische Forderungen nach Abzug des Militärs sind nötig. Hinter den Toren der Basis lachen sie sich tot über so viel Naivität. Und reden weiterhin die Worthülsen von Freundschaft und Verständnis. Wo war die Freundschaft, als ein Jet hinter Oberkail (aus Rücksicht auf die Base) in die Wiese gesetzt wurde?

Einen Millimeter mehr am Hebel kurz vor dem Verlassen, und die Maschine wäre mitten in Oberkail eingeschlagen. Danke auch „Freunde“ für das Fuel Dumping für meinen Lungenkrebs. Dank auch für die Altlasten, die uns Milliarden kosten, weil man die Amis damit nicht mehr belasten kann! Wer glaubt denn ernsthaft noch an „die Russen kommen“? Eher müsste man die Russen fragen: Was machen die Amis entgegen internationalen Vereinbarungen an euren Grenzen?

Was wir tun können, ist, deutlich zu machen, dass die Airbase nicht willkommen ist, anstatt sie weltweit „einzigartig willkommen“ zu heißen, wie auf einer Veranstaltung in Speicher zu Jahresbeginn formuliert wurde. Wer sich nicht wehrt, wird benutzt. Die alte Forderung der 70er „Ami go home“ scheint mir wieder angebracht.

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