Ihre Meinung Den hehren Worten endlich Taten folgen lassen

Schule

Zum Artikel „Weil Lehrer geimpft werden: Schule lässt eineinhalb Wochen Unterricht ausfallen“ vom 27. Mai schreibt Marliese Rondé-Feuchtner:

Zugegeben: Die ursprüngliche Entscheidung der Schulleitung der IGS Salmtal bezüglich Unterrichtsausfall wegen Impfungen etlicher Lehrkräfte war – weil möglicherweise nicht in Gänze durchdacht – unglücklich, wenig zielführend.

Zugegeben: Sie wurde nach Rücksprache mit der ADD Trier korrigiert, der Fehler weitestgehend behoben, Schüler*innen und Eltern eine verlässliche Unterrichtsversorgung zugesagt. Und das ist gut so!

Allerdings frage ich mich ernsthaft, warum der TV in seiner Ausgabe vom 27. Mai mit einer reißerischen, wenig sachlichen Überschrift, die den inhaltlichen Details der schulischen Entscheidung nicht gerecht wird, aufwartet.

Ebenso fragwürdig und wenig differenziert erscheinen mir die Aussagen von „Liss“ in ihrer Kolumne „Das Schuljahr der Lehrer“ vom 28. Mai, in der die Lehrer in Gänze verunglimpft werden (immerhin hat sie die Lehrerinnen außen vor gelassen!) Das grenzt meines Erachtens an Lehrerbashing und ist einer „gestandenen“ Journalistin wenig schmeichelhaft.

Zum Abschluss brennt es mir auf der Seele zu erwähnen, wie erkennbar schwierig sich die Unterrichtssituation in vielen Schulen darstellt. Durch permanenten Lehrermangel, bereitwillige Seiteneinsteiger, die oft weder pädagogisch noch didaktisch/methodisch hinreichend ausgebildet sind, können diese Einrichtungen ihrem Lehrauftrag nur ungenügend nachkommen. Viele engagierte Lehrkräfte werden ihren vielfältigen Aufgaben zum Wohl den ihr anvertrauten Kindern und Jugendlichen kaum noch entsprechen, sie arbeiten mitunter bis zur Erschöpfung. Hier werden die gravierenden Versäumnisse der Bildungspolitik, seit vielen Jahren praktiziert, offensichtlich. Die momentane Pandemie bringt dies nur schmerzlich zutage!

Bleibt ernsthaft zu hoffen, dass die politisch Verantwortlichen endlich ihre Hausaufgaben machen und nachhaltig dafür sorgen, dass ausreichendes, gut ausgebildetes Personal zur Verfügung gestellt wird, um eine langfristig angemessene, qualifizierte Unterrichtsversorgung in allen Schularten zu gewährleisten, zum Wohle unserer Jugendlichen, Kinder und Enkel. Denn sie sind diejenigen, die später auf einem anspruchsvollen Arbeitsmarkt irgendwie klar kommen müssen, um unsere Gesellschaft wettbewerbsfähig zu erhalten! Viel Geld für technische Voraussetzungen bereitzustellen, ist das Eine; hinreichende Ausgaben für qualifiziertes Personal das Andere. Lassen „wir“ den hehren Worten doch endlich Taten folgen!

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