Leserbriefe Lieb gemeint, leider blauäugig

Zum Artikel „Polizei stürmt Flüchtlingsheim“ und zum Kommentar „Hass und Gewalt: Das Problem heißt nicht Ellwangen“ (TV vom 4. Mai) sowie weiteren Beiträgen zum Thema schreiben Edmund Scheuern, Walburga Rink und Annette Müller:

Werner Kolhoff ereifert sich in seinem Kommentar über die „große Boulevard-Zeitung“, die ihre Reporter beim Polizeieinsatz in Ellwangen „live“ vor Ort hatte. Ich ärgere mich über den Trierischen Volksfreund, der seinen Lesern die Information über den Vorfall in Ellwangen zunächst gänzlich vorenthielt und sich damit in guter Gesellschaft befindet: Auch die Tagesthemen der ARD erwähnten zunächst mit keinem Satz die Geschehnisse in Ellwangen, während die Heute-Sendung des ZDF darüber berichtete. Das Medienverhalten nach der berüchtigten Silvesternacht 2015/2016 in Köln lässt grüßen.

Der die Sache verharmlosende Kommentar von Herrn Kolhoff passt hierzu. Fakt ist: Circa 200 Asylbegehrende haben Polizeibeamte attackiert, die einen abgelehnten Asylbewerber zwecks Abschiebung festnehmen wollten. Die Asylbegehrenden haben somit schwere Straftaten begangen: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Gefangenenbefreiung und Landfriedensbruch. Menschen, die nach politischer Verfolgung ihr Leben nach Deutschland retten konnten, attackieren nicht Amtsträger des Staates, der ihnen Schutz gewährt! Herr Kolhoff schreibt: „Das Problem heißt nicht Ellwangen.“ Ich führe diesen Satz fort: Das Problem ist eine völlig verfehlte Asylpolitik!

Die so oft zitierten Väter des Grundgesetzes wollten nach den schrecklichen Erfahrungen der NS-Zeit richtigerweise politisch Verfolgten Schutz gewähren. Dabei hatten sie nicht im Geringsten die heutige Masseneinwanderung von Armutsflüchtlingen aus aller Welt im Sinn. Ein Staat, der noch keinen Plan hat, wie er in Zukunft die Renten der arbeitenden Bevölkerung finanzieren soll, nimmt massenweise Menschen auf, die mit politischer Verfolgung im Sinne des Grundgesetzes nichts zu tun haben! Ich schließe mit einem Zitat von Peter Scholl-Latour: „Wer halb Kalkutta aufnimmt, rettet nicht Kalkutta, sondern wird selbst Kalkutta.“

Edmund Scheuern, Newel

Lieber Herr Kolhoff, wen soll Ihre Verniedlichung der Vorfälle in Ellwangen denn zu Tränen rühren? Sollen wir nun auch noch die armen Freunde des Togolesen bedauern und therapieren, weil sie sich doch nur gegen die bösen deutschen Polizisten gewehrt haben und diese bösen Buben das natürlich total missverstanden haben? Alle Flüchtlinge, die an diesem Aufstand beteiligt waren, müssen sofort abgeschoben werden. Wer sich von den Flüchtlingen nicht benehmen kann oder will, der muss raus und zwar umgehend. Das sind „Gäste“ und keine Staatsbürger Deutschlands!

Es kann nicht sein, dass wir alle Ausländer – auch Kriminelle und Gefährder – auf Händen tragen und mit einer Rundumvollversorgung ausstatten, die viele Deutsche sich auch wünschen würden. Der gute deutsche Staatsbürger hat seiner Pflicht als Steuerzahler pünktlich nachzukommen und ansonsten die Klappe zu halten und nur ja nicht kritisch zu denken oder gar zu reden, denn derjenige wird in die rechte Schmuddelecke gestellt. Kritik an der desaströsen Flüchtlingspolitik ist in unserem schönen Land nicht erlaubt. Wie lange können wir uns das noch leisten und möchten hier noch gut und gerne leben? Deutschland ist das einzige Land der Welt, in das man ohne Papiere in eine bequeme Hängematte gelegt wird und ohne Papiere dank Anwaltsindustrie kaum wieder aus der Hängematte geworfen wird. Es geht ein treffender Slogan darüber um: „Deutschland ist, wo man mit unklarer Herkunft nach illegaler Ankunft eine gesicherte Zukunft hat.“

Walburga Rink, Plütscheid

Wir retten nicht nur Flüchtlinge, sondern importieren auch deren vielfältige politischen und religiösen Konflikte nach Deutschland!
In Flüchtlingsunterkünften gab es  oft null Toleranz für Andersdenkende und böse Angriffe, obwohl sich alle in einem „durch Deutschland gerettetem Status“ befanden. Wer dort keine Toleranz aufbringt und andere dennoch angreift, bringt die erforderliche Toleranz im Rahmen der Demokratie erst recht nicht auf, wenn er hier – egal was er tut – in humaner Sicherheit noch ernährt und beschützt und gefördert wird.

Nun haben wir in Ellwangen die (längst erwartete) öffentliche Zusammenrottung von Asylbewerbern gegen unseren Staat. Das wird nicht die letzte Aktion sein, sie werden sich vermehren und verbreiten, wenn wir nicht endlich durchgreifen im Sinne unserer staatlich fixierten Inhalte! Blauäugigkeit zahlt sich eben nicht aus, auch wenn alles lieb gemeint ist.

Annette Müller, Konz

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