Leserbrief Mahnmal statt Denkmal
Gesteinsabbau
Zum Artikel „Raubbau im Konsens!“ (TV vom 28. Oktober) schreibt Hans-Peter Slabik:
Jahr für Jahr wurden rund zehn Millionen Tonnen Lava, Basalt und Kalk in der Vukaneifel abgebaut. Daran ändert auch der bejubelte Beschluss vom 26. Oktober im Kreisausschuss des Vulkaneifelkreises nichts. Weiterhin werden Jahr für Jahr circa zehn Millionen Tonnen Lava, Basalt und Kalk abgebaggert werden. Richtig: „Es ist eine politische Kehrtwende und eine Revolution“, wenn jetzt die Ausschussmitglieder, der Landrat und der FDP-Mann Hartmut Schmidt der weiter stattfinden Vernichtung einer einzigartigen Vulkanlandschaft zwischen Bad Bertrich und Ormont ihren Segen geben. Ausschlussgebiete bringen nicht die Rettung, wenn die Abbaumengen nicht drastisch reduziert werden und große Areale in den Ausschlussgebieten längst genehmigt sind.
Nach Aussagen der Raubbauunternehmer reichen die bislang genehmigten Flächen für weitere 30 Jahre. Wer von Dohm-Lammersdorf über Bolsdorf nach Hillesheim fährt, sieht eine total veränderte Landschaft. Ein Flug über die Vulkaneifel macht die Landschaftsverschandelung sichtbar. In 30 Jahren blickt man von Stroheich in Richtung Üxheim auf riesige Kalkgruben – nach dem Willen von CDU, FWG, FDP und Grünen.
Weil es Windkraft und Photovoltaik gibt, sind Atom- und Kohlestrom Auslaufmodelle. Ebenso können alternative Techniken zur Herstellung von Zement wie Celitement dem bisherigen Raubbau Einhalt gebieten. Aber nur, wenn es Menschen gibt, die das stoppen. Ansonsten schafft sich die „Vulkan“-Eifel ab. Der Konsens verdient kein Denkmal, sondern ein Mahnmal für Unvernunft. Er ist keine Revolution, sondern eine Restauration; er ist keine Kehrtwende, sondern ein „Weiter so“.