Mehr Solidarität mit älteren Arbeitslosen

Zum Artikel "CDU/CSU will Abgaben senken" (TV vom 10. September):

Es wird vorgeschlagen, die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung von derzeit 4,2 auf 3,5 Prozent zu senken. Für mich ist es unverständlich, dass gerade eine Versicherung, die dringend benötigt wird, gesenkt werden soll. Die Auswirkungen einer solchen Senkung werden sich langfristig negativ für die arbeitslosen Menschen auswirken. Andere Versicherungen wie Hausrat-, private Haftpflicht- und KFZ-Versicherungen erhöhen ihre Beiträge gemessen an den Versicherungsfällen. Die Senkung der Arbeitslosenversicherung um 0,7 Prozent (0,35 für den Arbeitgeber und 0,35 Prozent für den Arbeitnehmer) wird keine Auswirkungen auf den Verbraucher haben, wenn man mit der Senkung der Lohnnebenkosten und dem geringen Mehr in der Lohntüte argumentieren will. Die Beiträge sollten deshalb auf dem Niveau belassen und die geplante Senkung um 0,7 Prozent als Mehr-Einnahmen betrachtet werden. Mit diesen "gedanklich erfassten" Mehr-Einnahmen könnten beispielsweise Arbeitslosengeld-II-Empfänger etwas besser gestellt werden, oder dieses Geld könnte in die Qualifikation Arbeitsloser, ganz besonders die über 50, gesteckt werden. Es wäre nicht zuviel verlangt, wenn die Parteien die geplante Senkung, also die Mehreinnahmen, mal in Zahlen ausdrücken würden. Und es wäre ratsam, dieses Geld auch so zu behandeln. Arbeitgeber und Arbeitnehmer hätten dann auch das gute Gefühl, für die Solidarität etwas getan zu haben.Hans-Albert Krämer, Trier reformen

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