Fußball Mia san mia

Zum Leserbrief „Arrogant und überheblich“ (TV vom 8. Juli) über die Strategie des Fußball-Serienmeisters FC Bayern München schreiben Jörg Gerth, René Pauly und Hans-Dieter Heinen:

Arrogant und überheblich wäre es, wenn Karl-Heinz Rummenigge gesagt hätte: „Unser Ziel ist es, die besten internationalen Spieler beim FC Bayern zu versammeln, und die Verpflichtungen von Leonel Messi vom FC Barcelona, Christiano Ronaldo von Juventus Turin, Mohamed Salah vom FC Liverpool, Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain und Harry Kane von Tottenham Hotspur unterstreichen diesen Weg.“

Wenn die übrigen Vereine der Fußball-Bundesliga, dem grandiosen Vorschlag von Leserbriefschreiber Gerlach Pfeiffer folgend, nur noch die zweite oder dritte Mannschaft gegen den FC Bayern aufbieten würden, gingen wohl einige Spiele dreistellig aus. Da macht Fußball wirklich keinen Spaß mehr, oder vielleicht doch?

Jörg Gerth, Trier

Die Meinung von Gerlach Pfeiffer ist typisch für die Bayern-Gegner. Was ist denn so arrogant und überheblich an Rummenigges Aussage? Auch andere Bundesliga-Vereine bedienen sich im In- und Ausland und verpflichten geeignete Spieler für ihre Mannschaften. Zudem zwingt der FC Bayern keine Spieler, in München zu spielen. Es gibt auch Spieler, siehe Timo Werner, die lieber ins Ausland gehen. Vermutlich werden auch Spieler den FC Bayern verlassen. Im Gespräch sind Alaba, Martinez und Thiago. Wenn die in ihrer Planung andere Vorstellungen haben, können auch die Bayern diese Spieler nicht halten. Das muss man akzeptieren. Dass der FC Bayern wieder Meister und Pokalsieger wurde, ist doch in erster Linie den schwachen Gegnern geschuldet. Halbzeitmeister war Leipzig vor Gladbach und den Bayern, Dortmund auf Platz vier. Am Ende war Dortmund 13 Punkte hinter den Bayern auf Rang zwei, Leipzig und Gladbach konnten das Niveau der Vorrunde nicht halten. Wie man die Runde seriös zu Ende spielt, haben die Bayern eindrucksvoll gezeigt. Im Gegensatz zu Dortmund und Leipzig! Dortmund war eine einzige Enttäuschung in den letzten Spielen. Das war eines Profi-Clubs unwürdig. Fazit: Die „Mia san mia“-Mentalität würde auch anderen Vereinen mal gut zu Gesicht stehen.

René Pauly, Trier

Zum Artikel „,Juwel’ Sané soll Bayern-Ära prägen“ (TV vom 4. Juli):

Endlich ist er da. Bayern München hat sein Fußball-Juwel Leroy Sané, und ganz Fußball-Deutschland ist begeistert und gespannt.

Dann lasst uns doch mal die Kehrseite der Medaille betrachten. Laut Medienmeldungen erhält der junge Mann ein Sahnehäubchen von 22 Millionen Euro jährlich als Gehalt. Nicht vergessen, der ist gerade mal 24 Jahre alt.

Sicher, das ist bei weitem nicht alles netto, da gehen Millionen an Steuern ab, das Management ist auch nicht gerade billig, und die Lamborghinis, die sich da in den Garagen stapeln, müssen auch versorgt werden.

Sagen wir mal, da bleiben dem armen Kerl nur noch zehn Millionen Euro im Jahr übrig.

Dann ist da unser aller Freund Felix Mustermann. Der Felix verdient im Monat 2000 Euro netto. Ist okay so. Macht im Jahr 24 000 Euro, in zehn Jahren 240 000 Euro, und nach 40 Jahren Arbeit hat Felix doch tatsächlich eine Million Euro erarbeitet.

Jetzt müsste er aber noch neunmal auf die Welt kommen, und in jedem dieser neun Leben wieder 40 Jahre arbeiten, und erst dann hätte er endlich die zehn Millionen Euro erreicht, die Leroy Sané in nur einem Jahr verdient.

Noch mal: Felix arbeitet 400 Jahre, um zehn Millionen Euro zu verdienen, Leroy Sané spielt ein Jahr Fußball.

Leute, macht euch Gedanken über dieses Geschäft, ich für meinen Teil habe fertig.

Hans-Dieter Heinen, Trier

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