Mit dem Schicksal abfinden

Zu den Veröffentlichungen zum "Weltfrauentag" (TV vom 8. März):

Hier meine Sicht der Dinge: Es ist richtig, dass sich mit der Geburt der Kinder ein Rückfall in die alte Rollenverteilung vollzieht. Warum ist das so? Ich als sogenannte "emanzipierte Frau" (aufgewachsen unter Brüdern, Studium, Promotion, anfangs Tätigkeit als einzige Frau unter männlichen Kollegen) muss heute leider resignierend feststellen: Eine wirkliche Emanzipation der Frau wird es erst geben, wenn auch die Männer Kinder bekommen! Da mir dies aus biologischen Gründen auch in ferner Zukunft unmöglich erscheint, werden wir Frauen wohl mit unserem Schicksal leben müssen.

Dadurch, dass wir die Kinder austragen, zur Welt bringen und stillen (übrigens alles einmalige und prägende Erlebnisse, die ich niemals missen wollte), haben wir von Anfang an einen viel engeren und intensiveren Kontakt zu den Kindern, als Männer ihn jemals haben können. Wenn dann noch - wie in meinem Fall - chronische Erkrankungen oder angeborene Fehlbildungen vorliegen, sind es wieder die Frauen in der allergrößten Mehrzahl der Fälle, die für zuständig erklärt werden.

Ich möchte nicht missverstanden werden. Ich bin froh und glücklich, eine Frau zu sein und die Erfahrungen der Schwangerschaft, der Geburt, des Stillens und des Heranwachsens meiner Kinder gemacht zu haben. Die Alternative, kinderlos zu bleiben und Karriere zu machen, wäre für mich nicht infrage gekommen.

Dr. med. Margarethe Huschens, Trierweiler

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