Mit dem Soundtrack-Virus infiziert

Zum Artikel "Philharmoniker präsentieren unendliche Weiten der Filmmusik" (TV vom 18. Oktober):

Ich bin Filmmusikliebhaber seit mehr als 30 Jahren - und dann hätte ich fast das Konzert des Jahres verpasst. Gott sei Dank sah ich die Vorankündigung im Volksfreund.

Das, was im angloamerikanischen Raum zum Standardrepertoire vieler Orchester gehört, wird in Deutschland leider viel zu selten aufgeführt. Das Philharmonische Orchester der Stadt Trier zollte mit einem unvergleichlichen Abend einem der größten Filmmusik-Komponisten der Gegenwart Tribut: John Towner Williams.

Selten zuvor habe ich mich mit so großer Spannung auf einen Konzertabend gefreut, um die Musik des Mannes zu hören, der auch mich mit dem "Soundtrack-Virus" infiziert hat.

Ach ja, Soundtrack, das englische Wort für Tonspur. Eigentlich eine Untertreibung. Häufig ist sie es, die den Film und die Stimmung trägt, die uns mit aller Macht mitten ins Geschehen zieht. Ich hatte das große Glück, zwei Weltklasseorchester live mit Teilen der oben angeführten Musik zu erleben. Es waren dies das London Symphony Orchestra, das nahezu alle diese Filmmusiken mit John Williams selbst eingespielt hat, und das Royal Philharmonic Orchestra, London.

Nach diesem Konzert in Trier kann ich eindeutig sagen: Das, was hier vom Orchester der Stadt geboten wurde, war absolute Weltklasse. Ein kraftvoller Klangkörper hat nuanciert, detailreich und nahezu original klingend eine herausragende Leistung gezeigt. Das Niveau war mindestens genauso gut wie das der beiden großen, weltweit bekannten Orchester, aufgrund der hörbaren Details sogar in Teilen besser.

Ich hoffe, dass es solche "filmharmonischen" Konzerte noch häufig geben wird. Es steht Trier äußerst gut zu Gesicht.

Georg Kohr, Trier

konzert

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