Moderner Sklavenhandel

Zum Artikel "Wenn der Lohn nicht reicht" (TV vom 27. August):

Ich bin zwar nicht betroffen von diesem unseligen Hartz-IV-Gesetz, kann aber dessen Folgen durchaus beurteilen, da ich diese auch in meinem näheren Umfeld mitbekomme. In der jetzigen Form ist dieses Gesetz schlicht und einfach eine Zumutung. Aber was kann man auch von einem Gesetz erwarten, das mitverantwortlich von einem Menschen entworfen wurde, der inzwischen wegen Begünstigung und Untreue rechtmäßig verurteilt wurde? Zu allem Überfluss trägt es auch noch dessen Namen. Herrn Hartz wird das nicht weiter kümmern, genießt er doch mittlerweile seinen Ruhestand, und der wird ihm als Ex-Manager sicher mit dem zigfachen Monatssalär eines seiner Gesetzes-Opfer vergoldet. Aufgestockte Löhne sind eine Frechheit. Es ist schlichtweg demütigend, einen Menschen, der Tag für Tag arbeitet, damit er über die Runden kommt, zum Bettler abzustempeln. Damit wären wir bei Leiharbeit und Mindestlöhnen. Leiharbeit für einen Hungerlohn ist moderner Sklavenhande,l und die ursprünglich damit verbundene Absicht, Menschen in ein festes Arbeitsverhältnis zu bringen, funktioniert in den seltensten Fällen. Ein Arbeitgeber wäre auch schön blöd, wenn er es nicht ausnützen würde. Der Staat, das heißt wir alle, bezahlen ja die Aufstockung und die damit verbundenen Unternehmensgewinne und auch die Gewinne der Sklavenhändler, sprich Leiharbeitsfirmen, die sich ohne Eigenaufwand eine goldene Nase verdienen. Gewinnoptimierung auf Kosten der Arbeitnehmer ist keine Lösung.

Bernd Donner, Konz

Soziales

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