Leserbriefe Moralische Verpflichtung

Zum Artikel „Rheinland-Pfalz gedenkt Nazi-Opfern“ (TV vom 29. Januar) schreibt Ulla Dieninghoff:

Erst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass die Redaktion des Trierischen Volksfreunds es nie versäumt, jedes Jahr über das wichtige Thema Nationalsozialismus und den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar zu berichten.

Es reicht nicht aus, wenn nur die Schulen das Thema NS im Unterricht behandeln. Wir haben in jeder Schule sehr gute Pädagogen, die ihre Schüler vor dem Besuch eines ehemaligen Konzentrationslagers  oder einer NS-Gedenkstätte einfühlsam vorbereiten und nach den Besuchen in der Nachbereitung im Unterricht all die Emotionen der Schüler gut auffangen können.

Aber auch Eltern haben in der Erziehung eine moralische, ethische Verpflichtung ihren Kindern gegenüber und müssen mit ihnen über die schreckliche Vergangenheit sprechen oder bereit sein, mit ihnen Gedenkstätten  zu besuchen.

Leider gibt es nicht mehr viele Zeitzeugen, die über ihre Erfahrungen aus der NS-Zeit erzählen können. Deshalb ist es umso wichtiger, Kinder und Jugendliche dafür zu sensibilisieren, denn sie sind unsere Zukunft und müssen mit ihren Freunden diskutieren und später mit ihren Kindern, dass solche Verbrechen nie wieder passieren.

Ferner ist der Antisemitismus in Deutschland stark verbreitet, dies zeigt sich ganz deutlich auch bei dem Thema Flüchtlinge.

Wir alle müssen noch mehr Verantwortung für unsere Gesellschaft übernehmen. Denn wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun!

Ulla Dieninghoff, Morbach-Hunolstein

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