MUNDART

Zur Trierisch-Kolumne "Toddlije Mahoni und andere Schimpfwörter" (TV vom 30. Juli):

In dem Beitrag fragt der Autor die Leser, woher der Ausdruck "Mahoni" kommt. Wenn man in die vielen Herkunftswörterbücher und Heimatbücher im deutschsprachigen Raum (siehe Universität Trier und Stadtbücherei) hineinschaut, wird zu dem Wort "Mahoni" oder ähnlichen Begriffen oft geschrieben, es leite sich von "Mähre" ab, was ursprünglich "verrücktes Pferd" bedeutete und aus der keltischen Sprache kommt. In Trier sprachen die ursprünglichen keltischen Einwohner trotz römischer Besatzung weiter ihr Keltisch, bis es ab der fränkischen Machtübernahme in Trier - etwa 480 nach Christus - vom Fränkischen verdrängt wurde (siehe Hyronimus). Im keltischen Wörterbuch (Holder und Delamarre, Uni-Staatsbibliothek) steht dazu Folgendes geschrieben: "marcos" gleich "Pferd", "mero" gleich "verrückt". Beide Wörter waren sich wohl im damaligen regionalen keltischen Dialekt in der Aussprache ähnlich. Man kann also davon ausgehen, dass es sich bei dem Wort "Mahoni" um eine Wortspielerei der beiden keltischen Herkunftswörter "verrückt" und "Pferd" handelt. Der "Baoz" - in und um Trier herum "Botz" genannt, siehe den Brauch der "Rommelbotze" - leitet sich her vom keltischen Begriff "boios", was so viel wie der Klopfgeist, der Poltergeist oder auch der Schlimme bedeutet. Als Kinder bezeichneten wir früher mit Botz auch das, was man aus der Nase popelt. Bernd Wagner, Mehring

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