Ein wunderbares Stück Kultur ging mit der "Hymne à l\'amour - zum 50-Todestag von Edith Piaf" über die Bühne des Trierer Theaters. Emotionsgeladen, professionell, gekonnt und einfach nur schön! Bravo, Theater Trier! Oder vielleicht doch besser bravo an die Sängerin, Musiker und Tänzer! Denn was sich im ersten Schein der Theaterstrahler als eine Produktion des städtischen Theaters präsentierte, stellte sich als eine rein privat organisierte Veranstaltung dar, die, unterstützt durch Tufa und viele private Sponsoren, wieder den Weg auf die Trierer Bretter gefunden hat. Das Theater diente somit nur als vermietete Immobilie der Pflege von Kunst und niveauvoller Unterhaltung. Erkennbar war dies aber nur auf dem Plakat als kleiner Untertitel. Warum hat der Trierer Intendant, Herr Weber, es versäumt, eine solche Inszenierung wieder in das Programm aufzunehmen? Wo war sein Risiko? Was waren seine Beweggründe? Das Haus war ausverkauft, das Publikum gab mit Standing Ovations den Künstlern ihren verdienten Dank. Ein Dreispartenhaus, das um den Erhalt seiner Vielfalt kämpfen muss und sehr viel Unterstützung erhalten hat, kann nur bestehen, wenn es Publikum bindet, wenn das Programm das Publikum begeistert und wenn die kulturelle Vielfalt auch in "kleinen" Produktionen zum Tragen kommt. Die musikalische Leistung von hoch talentierten Musikern, die ihren Lebensunterhalt nicht alle hiervon bestreiten (und das sage ich, ohne abwertend klingen zu wollen, sondern mit einem Größtmaß an Respekt und Anerkennung), die gefühlvolle Ausdruckskraft der Tänzerin und des Tänzers und nicht zuletzt die wundervolle und emotionssprühende Darbietung von Florence Absolu haben einem geneigten Theaterpublikum einen wirklich wundervollen Abend bereitet. Warum daher der Theaterführung danken für eine verpasste Chance, das kulturelle Angebot in Trier zu erweitern? Herr Weber, Sie müssen noch viel lernen! Thomas Budack, Tawern