Musik

Zum Artikel "Nibelungen im Zeitraffer" (TV vom 29./30. Juni) diese Zuschriften:

Bravo für dieses großartige Wagner-Konzert, nicht entstanden aus einem Wagner-Kontext, ohne Rückbindung an das Programm der Spielzeit, an einem Abend nur geschaffen - ein Querschnitt des mächtigsten und voraussetzungsreichsten Opernwerks, des Rings - welch ein Wagnis! Leider bot das Programm-Papier weder Informationen darüber, welcher Künstler welche Partie präsentierte, noch Andeutungen des Handlungszusammenhangs! Dass man in diesem Konzert Gäste hörte, die Wagner nicht aus dem Stand singen, ist nicht verwunderlich! Die Mitglieder unseres Theaters aber, unser Orchester, unsere Solisten, die keine Gelegenheit hatten, in diesem Wagner-Jahr eine Wagner-Oper zu erarbeiten und zu präsentieren, sie waren die Helden des Abends: Svetislav Stojanovic ließ den hell-listigen Feuergott Loge flackernd entstehen. Den Alberich, der das liebende Leben verflucht, den Schwarz-Alben, sich mühend im Kampf mit sich selbst, ihn beschwört Alexander Trauth herauf, ohne Kontext, ohne Maske und Kostüm, allein durch Stimme und Stand - aus dem Nichts! Bravo! Dr. Birgit Auernheimer, Trier Auf die Gefahr hin, dass ich mich blamiere: Ja, die Wagner-Geburtstagsgala war nicht nur "nicht unstrapaziös", wie Dieter Lintz schreibt, sondern für mich und sicherlich noch andere Konzertbesucher sehr ärgerlich. Wenn ich auch im Großen und Ganzen weiß, worum es in dem von Wagner vertonten und von Hitler so "missbrauchten" (Peter Wapnewski) Mythos vom Ring geht, so war ich doch absolut überfordert, bei den Angaben des Programmheftes etwa "Rheingold, 4. Scene": "Bin ich nun frei?" -"Zur Burg führt die Brücke" die Sänger zuzuordnen. Leider fehlten auch die Namen der ausführenden Solisten. Da außerdem die Textverständlichkeit gegen null tendierte, blieb mir nichts anderes übrig, als mich ganz auf das Orchester zu konzentrieren - und da haben mir, wie dem Rezensenten, die Schlagzeuger besonders gut gefallen. Ich schlage vor, in Zukunft entweder eine Gala außerhalb der acht Sinfonie-Konzerte für Wagnerianer zu veranstalten, oder (sicher billiger) ein Programmheft anzubieten, das diesen Namen verdient und den Konzertbesuchern hilft, einen Zugang zu Wagners Musik zu finden. Ich könnte mir auch gut eine Moderation vorstellen, wie ich sie sehr ansprechend bei der Opern-Gala anlässlich der Heilig-Rock-Ausstellung erlebte. Bärbel Burg, Mertesdorf

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