Nach besten Kräften

Politik

Zur Berichterstattung über den Bundesparteitag der SPD und zum Interview "Eines Spitzenpolitikers nicht würdig" (TV vom 26. Juni):
Was Martin Schulz in seiner Wutrede über Angela Merkel gesagt hat, ist eines Kanzlerkandidaten - der bereits seit Monaten der künftige Kanzler ist -, keineswegs würdig. Scheinbar will er jetzt mit besonders viel Deftigkeit die notwendigen Prozentpunkte holen, aber: Parolen alleine machen dies nicht! Wo hat Merkel einen "Anschlag auf die Demokratie" verübt? Bisher hat Merkel die Demokratie nach besten Kräften verteidigt. Wer denn sonst in Deutschland und Europa, dazu zähle ich auch Frank-Walter Steinmeier? Dagegen wird Altkanzler Gerhard Schröder von Lobbyisten besonders honoriert (Russland).
Sicherlich bin ich auch gegen den Aufrüstungswahn von Donald Trump, jedoch muss man die Fakten beleuchten: Diese Aufrüstung haben alle Nato-Staaten beschlossen, und 2002 hat auch der damalige SPD-Kanzler Schröder zugestimmt. Vor drei Jahren in Wales haben Frau Merkel und der SPD-Außenminister Steinmeier diese Verpflichtungen übernommen.
Was Schulz betreibt, ist unrichtiger und unfairer Wahlkampf, oder weiß er nicht, dass Schröder und Steinmeier der SPD zugehörig sind? Der Vergleich der Berliner Mauer mit der geplanten Grenzmauer hinkt an allen Kanten und Ecken. Die Berliner Mauer sperrte Menschen gegen ihren Willen ein, wer sie überwinden wollte, wurde erschossen. Bei Trump soll die Einwanderung verhindert werden - was ein großer Unterschied ist, trotzdem halte ich diese Mauer weit von der Wirklichkeit entfernt.
Will Schulz die Wähler täuschen oder was steckt dahinter? Er sollte zu einem harten, aber fairen Wahlkampf zurückkehren! Hat er diesen Stil in Brüssel gelernt, oder was hat dies mit seinem Anspruch von Korrektheit, Fairness und Sachlichkeit zu tun? Gar nichts.
Josef Bach
Birresborn

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