NAtur

Zu Beobachtungen und Berichten über das Verschwinden vieler Singvögel:

Ich wohne in einem ländlich geprägten Ort an der Obermosel, sitze an einem der in diesem Jahr insgesamt doch eher seltenen Sonnentage auf meiner Terrasse. Kein einziger Singvogel ist zu sehen, außer einer einsamen Amsel. Wo sind sie alle geblieben? Meisen aller Art, Gartenrotschwänzchen, Rotkehlchen, Grünfink, Buchfink, Dompfaff, um nur eine begrenzte Auswahl zu nennen. Blumen, Sträucher, Hecken und Wiesen (nicht Rasen) gibt es bei uns in Fülle. Die Beobachtung habe ich schon im vergangenen Winter gemacht, als ich das Vogelfutterhäuschen höchstens einmal in der Woche nachfüllen musste. Die Einzigen, die kamen, waren die lustigen Spatzen. Nur das entsetzliche Krächzen und Schnarren der überhandnehmenden Krähen und Elstern ist zu hören. Das sind die Übeltäter, welche die Brutnester der Singvögel ausgeraubt oder spätestens die flügge gewordenen Jungvögel erwischt haben. Wer weiß einen Rat oder eine Lösung für diese Misere? Ich suche schon krampfhaft nach einer Möglichkeit, die immer größer werdende Schar der Krähen einzufangen, um sie dann vielleicht hundert Kilometer weiter wieder auszusetzen. Aber dann werden die nächsten Krähen schon in den Startlöchern sitzen, um die Bäume, welche die Häuslebauer der Nachbarschaft vor etwa 40 Jahren in ihren Hausgärten als kleine Bäumchen gepflanzt haben und die inzwischen zu riesigen Fichten, Tannen, Birken und Ahorn herangewachsen sind, wieder zu besiedeln. Die natürlichen Feinde der Krähen wie Falke, Habicht, Bussard oder Roter Milan fehlen. Wer hat in letzter Zeit mal einen Bussard gesehen, der am Straßenrand auf einem Pfosten sitzend auf überfahrenes Kleingetier wartet, um seinen oder den Hunger seiner Brut zu stillen? Gnade uns Gott, wenn die Vorhersagen über die Veränderungen unseres Klimas eintreffen und vermehrt Ungeziefer unsere Bäume, Sträucher und Pflanzen befällt. Es sind dann keine heimischen Singvögel als Insektenfresser mehr da!! Es muss also schnellstens etwas geschehen, um den Bestand unserer heimischen Singvögel zu sichern. Nur was? Wer hat einen Vorschlag? Marianne Lutz, Wasserliesch

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