Natur

Zu den Artikeln "Millionen Euro für neuen Nationalpark" und "Von Borkenkäfern, Brennholz und Bevölkerungsschwund" (TV vom 15. März) schreibt dieser Leser:

Zur Notwendigkeit eines Nationalparks in unserem hoch verschuldeten Bundesland: In der jetzigen Situation ist der Park ein Luxusartikel. Er ist wohl ein Prestigeobjekt des grünen Umweltministeriums. Einen weiteren Sinn erkenne ich in seiner Einrichtung derzeit nicht. Zu dem von Herrn Griese angesprochenen Priorisieren: Für dieses Fremdwort gibt es auch ein eindeutiges deutsches Wort. Es heißt "bevorzugen". Bevorzugung gab es sicher schon immer, aber sie hatte bisher den Beigeschmack des Unerlaubten, Unredlichen, Unanständigen. Als vor nicht allzu langer Zeit Fälle solcher Bevorzugung im Bereich der Transplantationsmedizin ans Licht kamen, da war die Aufregung gewaltig. Klar, für die zurückgesetzten Patienten ging es um Leben und Tod. Jetzt stellt Herr Griese die Bevorzugung öffentlich als Mittel vor, welches er zur Realisierung des Nationalparks einsetzen will. Weil scheinbar überzeugende Sachargumente fehlen, soll Zustimmung auf Kosten anderer gekauft werden. Daran stirbt niemand, aber eine wichtige Basis des Zusammenlebens wird angegriffen, nämlich das Vertrauen darin, dass gleiche Regeln für alle gelten, und bei mir die wieder schwache Hoffnung, dass die Landesregierung mit neuer Spitze das weiß und sich auch daran hält. Zu den Aussagen des Herrn Griese hätte ich gerne einen Kommentar im TV gelesen. Denn er ist die Lokalzeitung. Leider habe ich bis heute nichts dergleichen entdeckt. Nun frage ich mich: Hat die Aufregung um den neuen Papst das Thema Nationalpark und die Mittel zu seiner Einrichtung so schnell an den Rand gedrängt, oder bin ich der Zeit weit hinterher und moniere in meinem Brief noch etwas, was schon längst auch öffentlich anerkannte Praxis ist? Helmut Hartmann, Saxler

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