Natur

Zum Leserbrief von Herbert Martini (TV vom 11. November) und zur Berichterstattung über die Änderung des Landeswaldgesetzes:

Herbert Martini hat in seiner Zuschrift die Situation zutreffend beschrieben. Er untertreibt allerdings bei Angabe der (Wald-)Fläche, die für eine Windkraftanlage verbraucht wird. Es ist ja nicht nur der eigentliche Windrad-Standort, der für lange Zeit baumfrei gemacht wird. Zu dem von Herbert Martini genannten "Fußballfeld" kommen ja noch die neu zu bauenden Zufahrtstraßen hinzu. Irgendwie müssen die Rotoren & Co. ja dorthin gebracht werden, wo die Windräder sich drehen sollen. Das sind pro Windrad, je nach Länge des Anfahrweges, im Schnitt gewiss einige Hektar Wald, für die es künftig keine Ausgleichs-Aufforstungen mehr geben wird. Diese Änderung des Landeswaldgesetzes soll anscheinend nur den Ausbau der Windkraftanlagen in unseren rheinland-pfälzischen Wäldern erleichtern und verbilligen. Ich wage es nicht, mir vorzustellen, wie die Höhenzüge von Soonwald, Hochwald und der hohen Eifel in ein paar Jahren aussehen werden. Ist das der Preis der Energiewende? Der geplante Nationalpark kostet Geld. Dass die Personalkosten im Budget der Forstverwaltung sozusagen verschwinden, ist Augenwischerei. Dazu kommt aber auch der künftige Wegfall der Einnahmen aus den Holzerlösen. Die auf die Holzlieferungen aus der Nähe angewiesenen Sägewerke (beispielsweise um Morbach) werden künftig nicht mehr konkurrenzfähig sein, wenn sie ihr Holz mit weit höheren Transportkosten in der Ferne kaufen und natürlich diese Mehrkosten an die Schnittholzkäufer weitergeben müssen. Und ich dachte immer, weite Transportwege belasteten die Umwelt? Gilt das nur für Lebensmittel? Wie sagte der Landtagsabgeordnete Michael Billen in der Landtagsdebatte über die Änderung des Landeswaldgesetzes sinngemäß: Ich hätte es mir nie träumen lassen, dass man mal den Wald vor den Grünen retten müsste. Recht hatte er! Bernd Krewer, Forstbeamter a.D. (dem man keinen Maulkorb mehr umhängen kann), Kinderbeuern

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