Die Liebe der Schäferin Lisa Vesely zu ihren Tieren und zur Natur ist deutlich aus dem Bericht herauszuspüren. Sie übersieht jedoch, dass nicht nur ihre Tiere zur Natur gehören, sondern auch der Wolf, der dasselbe Existenzrecht hat wie alle anderen Tiere. Von daher braucht er keine Barmherzigkeit. Natürlich wird sich die Weidewirtschaft verändern gegenüber den Zeiten, in denen der Wolf durch Vergiften, Abschießen oder Totschlagen in Deutschland ausgerottet worden ist. Und natürlich dürfen Schäfer erwarten, dass sie für eventuell auftretende Schäden entschädigt werden. Allerdings darf auch erwartet werden, dass nicht ausschließlich Emotionen über die Zukunft des Wolfs bei uns entscheiden. Es ist verständlich, dass derjenige, der ein Tier seiner Herde nahezu als Familienangehörigen empfindet, den möglichen Verlust besonders schmerzlich empfinden wird. Wer sich jedoch so naturverbunden fühlt wie Frau Vesely, sollte Verständnis für die ganze Natur haben und nicht die Existenz des Wolfs als Unrecht gegen Schafe ansehen. Hans-Peter Felten, Daun