NATUR

Zum Artikel "Nationalparkpläne nehmen Form an - Gegner protestieren lauter [... ]" und zum Kommentar "Gefährliches Getöse" (TV v. 10. Juni):

Seit Wochen beobachte ich die Debatte um den Nationalpark. Besonders die dummen Kommentare der CDU-Männer (zum Beispiel Michael Billen) verursachten das größte Kopfschütteln. Doch dann las ich den Kommentar. Mein Kompliment, Frau Hammermann, der Beitrag sollte Pflichtlektüre werden für alle, die immer noch nicht begriffen haben, dass es nur mit der Natur geht und nicht ohne. Zwingen Sie die alten unverbesserlichen Männer, darüber nachzudenken, dass ohne Versiegelung der Böden nie so eine Flut entstanden wäre, wie wir sie jetzt im Süden und Osten Deutschlands erlebt haben, und dass ohne Nationalpark kein gesunder Wald entsteht. Gudrun Michalski, Brauneberg Auf welche Fläche bezieht sich das eine Prozent, das die Fläche des Nationalparks ausmachen würde? Ich denke nämlich, dass es regional viel mehr ist! Weiterhin ist mein größtes Gegenargument, dass der Umweltschutz hinten ansteht. Leider wird seit Jahrzehnten auch viel Holz aus benachbarten Ländern zu uns gebracht, um in den Sägewerken verarbeitet zu werden. Das wird stark zunehmen, wenn der Nationalpark Realität werden wird. Die weiten Transporte mit LKW sind bestimmt nicht gut für unsere Umwelt! Will nicht jeder von uns gerne Möbel aus Holz haben? Sollen wir dann Kleiderschränke aus Kunststoff kaufen und Betten aus Metall? Der Mensch muss mit der Natur einen Kompromiss finden und darf sich ihr nicht unterordnen, so wie er auch die Natur sich nicht unterordnen darf. Extreme Lösungen wie der Nationalpark sind nie gut. Kompromisse wie eine vernünftige Forstwirtschaft, von der alle etwas haben, sind besser. Es geht den Befürwortern - für den Erhalt der bisher geschaffenen Waldnatur - nicht um wirtschaftliche Belange, sondern um die Natur. Im Gegensatz dazu wollen sich einige Politiker auf ihre Fahnen schreiben, dass sie einen Nationalpark geschaffen haben, und wollen damit Wähler gewinnen. Der Schuss wird eh nach hinten losgehen. Ich erwarte vom Volksfreund, dass er eine Gegenmeinung erstellen lässt (nicht von Frau Hammermann, sondern von jemand Andersdenkendem), damit die Unabhängigkeit der Zeitung gewährleistet bleibt. Bernd Konrad, Neuerkirch Nun darf man gespannt sein, ob die Verantwortlichen "Pro Nationalpark" eine direkte Bürgerbeteiligung zulassen oder vielleicht auch von sich aus anstreben. Keine Angst vor des Bürgers Meinung, meine Damen und Herren! Oder? Den Nationalpark der Region als Allheilmittel gegen den demografischen Wandel anzupreisen, ist doch etwas kurz gesprungen. Diesem Wandel kann ein Flächenland wie Rheinland-Pfalz in erster Linie nur durch die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen sowie dem Erhalt und dem Ausbau der Infrastruktur begegnen. Ein weiterer Nationalpark, der Impulse auslösen, die Region bundesweit ins Gespräch bringen, Fördertöpfe in Zeiten klammer Kassen öffnen und Touristen anlocken soll - glaubt man das wirklich? Ich frage mich, warum man den Tourismus nicht während der Jahrzehnte, in denen der "Naturpark Saar-Hunsrück" bereits besteht, intensiver unterstützt hat? Warum hat man den unter dem demografischen Wandel leidenden Regionen nicht früher mehr Aufmerksamkeit geschenkt? Mit dem Nationalparkgedanken werden nun, insbesondere für die Kommunalpolitiker, Köder ausgelegt, etwa die Breitbandversorgung oder die Verbesserung der Infrastruktur; von fast 130 Projekten war die Rede. Ist dies nicht grundsätzlich eine Aufgabe des Landes oder des Bundes? Nun die Bedenken der holzverarbeitenden Industrie in der Presse als vorauseilenden Unsinn hinzustellen, empfinde ich als unverschämt! Sind es nicht unsere mittelständischen Unternehmen, die im ständigen Kampf mit immer wieder neuen von der Politik ins Leben gerufenen Bestimmungen, Verordnungen oder Gesetzen, oftmals aufgrund von EU-Vorgaben, zu kämpfen haben? Gerade diese Unternehmen müssen fortlaufend neue, innovative Wege gehen, damit die "Freie Marktwirtschaft" aufrechterhalten bleibt. Achim Zender, Hoxel Chefreporterin Katharina Hammermann hat ein "gefährliches Getöse" entdeckt. Hunsrück, Westerwald und Eifel sind Mittelgebirgslandschaften und in ihrer Struktur eng miteinander verwandt. Teilweise macht der Waldbestand 60 Prozent und mehr aus. Ist es da verwunderlich, wenn die Gemeinden, Städte und Privatwaldbesitzer bei guten Holzpreisen einen Nutzen daraus ziehen wollen? Zudem speichert der Wald eine Menge Kohlendioxid - eine gute Sache. Bei einem hervorragenden Beitrag in der Versammlung des Waldbauvereins in Dreis-Brück hat Prof. Dr. Tzschupke von der Hochschule in Rottenburg dies belegt. Auf Dauer ist ein solcher Nationalpark ein Frevel an der Natur, zudem bringt er weitere Gefahren (Borkenkäfer, Erosionsschäden), und viel Kapital der Eigentümer wird vernichtet. Prof. Tzschupke hat mit Fakten gearbeitet, wogegen Frau Hammermann keine zwingende Recherche angestellt hat. Durch Zufall habe ich jetzt erfahren, dass der TV einen USB-Stick vom Vorsitzenden des Waldbauvereines erhalten hat. Wieso wird dies unter den Teppich gekehrt? Sicherlich wird es so sein wie bei anderen Nationalparks, dass ein kurzfristiger Erfolg ansteht, aber nach relativ kurzer Zeit die große Ernüchterung eintritt und die Besucherzahlen stark abfallen. Ebenso hat Frau Hammermann noch nicht bemerkt, dass seit vielen Jahren eine enorme Umwandlung im Wald stattgefunden hat. Die Monokultur der Fichten wird in großen Teilen in Laubwald umgesetzt, was eine Stärkung des Waldes bedeutet, auch optisch. Das Land hat diverse Dinge ins Spiel gebracht, im TV kann man die Ergebnisse nachlesen. Der Redakteur Frank Giarra schreibt: vernichtendes Zeugnis für Rot-Grün. Wenn die Steuergelder vernünftig und mit Bedacht ausgegeben würden, dann wäre genug Geld da. Die Lösung von Rot-Grün ist eine weitere Steuererhöhung. Soll jetzt Allgemein- und Privatvermögen für die unseligen Gedanken insbesondere der Grünen verplempert werden? Es wird von Landflucht gesprochen, wenn die Menschen in den Mittelgebirgsregionen ihr mit Fleiß erarbeitetes Eigentum - sprich Wald - nicht mehr verwerten können, dann ade Eifel, Hunsrück und Westerwald. Die Waldbauern haben in der Vergangenheit nicht nur große Worte gesprochen, sondern auch danach gehandelt. Josef Bach, Birresborn Anm. d. Red.: Der geheimnisvolle USB-Stick enthält den Vortrag von Prof. Tzschupke, seine Thesen fließen - wie viele andere Quellen auch - in die Recherche und die Berichterstattung ein.

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