Neuer Tiefpunkt

Als Mitglieder von amnesty international sind wir zutiefst empört und erschrocken über die jüngsten Bemerkungen von US-Vizepräsident Dick Cheney über Verhörmethoden und Foltertechniken. Cheneys Äußerungen sind nichts anderes als die erste klare Billigung von Foltermethoden durch die Bush-Administrationen.

Hieran ändern auch die Beteuerungen von George W. Bush, die USA würden nicht foltern, nichts. Die skandalösen Äußerungen des Vizepräsidenten stellen einen neuen Tiefpunkt für die Menschenrechte dar. Machen wir uns nichts vor: Folter ist auch im 21. Jahrhundert weltweit bittere Realität. Insbesondere im Namen des so genannten Kampfes gegen den Terror verstoßen zunehmend auch Rechtsstaaten wie die USA gegen das absolute Folterverbot. Die Bilder aus dem US-Gefangenenlager Abu Ghraib etwa legten bereits im vergangenen Jahr ein schockierendes Zeugnis darüber ab. Leider treten derzeit gerade die Vereinigten Staaten durch die Anwendung der Folter oder folterähnlicher Methoden ihre eigenen Werte, nämlich die Menschenrechte, mit Füßen. Wenn Folter auch nur ein einziges Mal zugelassen wird, beginnt die moralische und rechtliche Aushöhlung von Rechtsstaat und Demokratie. Insbesondere in den USA wird es daher Zeit für eine neue starke Bürgerrechtsbewegung. Das Folterverbot muss absolut und uneingeschränkt gelten. Manfred Kirsch, Neuwied Haralampos Tsanakidis , Naunheim

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