Ihre Meinung Nicht alle sind dagegen

Infrastruktur

Zum Artikel „Anwohner wollen kein Industriegebiet“ (TV vom 19. November) erhielten wir diese Zuschrift:

 Schon mit der Überschrift des Artikels und der nahezu ganzseitigen Aufmachung wird dem Leser suggeriert, dass ganz Maring-Noviand gegen die Errichtung des geplanten interkommunalen Gewerbegebietes (IG) sei. Dass dem nicht so ist, kann man ganz leicht herausfinden, wenn man sich mit den Bürgern der Gemeinde unterhält. Es gibt mindestens genauso viele Befürworter des Projektes.

Die Gegner des Projektes argumentieren seit Bekanntwerden der Planungen, dass die Schaffung eines Industriegebiets  durch die Gemeinde Maring-Noviand verhindert werden kann. Der erforderliche Flächennutzungsplan (FNP) wird ausschließlich von der Verbandsgemeinde beraten und beschlossen; eine Ablehnung des IG durch die beteiligten Gemeinden der VG ist äußerst unwahrscheinlich, profitieren doch alle davon.

Nach Erstellung des FNP hat Maring-Noviand die Aufgabe, den Bebauungsplan für das IG zu erstellen – hierin liegt die große Chance, Einfluss auf die Gestaltung zu nehmen. Diejenigen, die das IG ablehnen, argumentieren ausschließlich mit den Nachteilen, die zu erwarten sind; vor unseriösen Spekulationen wird nicht zurückgeschreckt. „Pro  Weinjuwel“ nennt sich die neueste Interessengemeinschaft. Wer von der L 47 nach Noviand fährt, bekommt gleich einen optischen Eindruck, wie hübsch der Ort doch ist.

Die verfallenden Häuser, die maroden Ortsstraßen, die teilweise nicht zumutbaren Kinderspielplätze – alles glänzt und strahlt wie ein Juwel! Kein einziger konstruktiver Vorschlag kommt von  „Pro Weinjuwel“, wie die Zukunft unseres Orts gestaltet werden soll.

Es wird nur gegen das IG gewettert. Seit Jahren ist kein Geld vorhanden, um selbst die dringendsten Investitionen in Angriff zu nehmen.

 Ein IG würde Unternehmen anziehen, diese bringen Mitarbeiter, die vielleicht auch unsere Gemeinde als Wohnort auswählen würden. Was wiederum dazu führen könnte, dass die seit Jahren auf Käufer wartenden Grundstücke im Neubaugebiet „An der Römerkelter“ endlich verkauft werden könnten. Vielleicht würde auch das eine oder andere verfallende Haus in den Ortskernen einen neuen Besitzer finden. Ohne das IG ist es zweifelhaft, ob in einigen Jahren noch Kindergarten und Grundschule an unserem Ort zu finden sind. In jedem Fall würden die Einnahmen aus dem Grundstücksverkauf und aus Einkommens- und Gewerbesteuer unserer Gemeinde wieder etwas mehr finanziellen Spielraum zur Erledigung dringender Aufgaben verschaffen!

Dass Maring-Noviand ein touristischer Anziehungspunkt ist, kann man auch nicht gerade behaupten. Mit demnächst gerade einmal noch zwei verbleibenden Dorfkneipen, die auch erst am Abend öffnen, kann sicher kein Urlaubsgast zufriedengestellt werden.

Allen Gegnern des IG würde es gut zu Gesicht stehen, sich konstruktiv an der Gestaltung der Zukunft unserer Gemeinde zu beteiligen, anstatt mit strikter Ablehnung bereits jetzt Wahlkampf für die Kommunalwahlen zu betreiben.

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