Nicht aus Jux und Dollerei

Zum Artikel "Bundestag fordert Ende der Gaza-Blockade" (TV vom 11. Juni):

Mit ihrer Aufforderung an Israel, die Blockade des Gazastreifens zu beenden, haben Bundesregierung und Bundestag sich eingereiht in die große internationale "antiimperialistische" Front für ein "freies Gaza". Frei nicht etwa von der Terrorherrschaft der Hamas, sondern frei von israelischer Kontrolle. Dabei zeigte sich eine ungewohnte Einigkeit: Alle Bundestagsfraktionen stimmten für das Ende der Blockade, natürlich auch die "Linke", von der drei Abgeordnete sich an der "Free-Gaza"-Propaganda beteiligt hatten.

Nun blockiert Israel - gemeinsam mit Ägypten - den Gazastreifen ja nicht aus Jux und Dollerei oder zur Schikane für die von der Hamas geplagte Gaza-Bevölkerung, sondern um die Aufrüstung der Hamas im Kampf für ein judenfreies Palästina wenigstens zu erschweren. Nach Ansicht von Staatsminister Werner Hoyer (FDP) vom Auswärtigen Amt lässt sich dies "nicht länger rechtfertigen". In Israel soll es das Sprichwort geben: "Wenn wir nicht wissen, was wir tun sollen, fragen wir die Europäer und tun dann das Gegenteil." Das ist auch im vorliegenden Fall zu empfehlen.

Robert Seidenath, Gusterath

Nahost-Konflikt

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