Nur heiße Luft verblasen

Zum Artikel "Verkehrsverbund soll Pendlern Leben erleichtern" (TV vom 20. Mai):

Sicherlich ist ein Verkehrsverbund für die Großregion eine feine Sache. Doch schon heute ist es ja nicht so, dass die Pendler an der Grenze aus dem Zug oder Bus steigen müssten, um sich eine neue Fahrkarte zu kaufen. Aus Trier kann man für 8,40 Euro zu einem beliebigen Ziel in Luxemburg und auch wieder zurück fahren. Im Bus zum Kirchberg sind es nur sechs Euro. Dafür kann man fast zwei Stunden Bus fahren. Preiswerter fährt selbst das Auto nicht. Der Artikel verrät also nicht viel Neues, wahrscheinlich, weil von politischer Seite nur heiße Luft verblasen wurde. Wenn der luxemburgische Transportminister mit der Aussage zitiert wird, die Verkehrspolitiker seien in der Pflicht, so muss er sich zunächst ein seine eigene Nase fassen. Das Großherzogtum hat sich den Luxus geleistet, auf dem Kirchberg ein Behörden-, Geschäfts- und Freizeitzentrum mit großzügiger Autobahnanbindung zu schaffen und wundert sich nun, dass die Leute auch Auto fahren und allmorgendlich und allabendlich einen Stau verursachen. Die Planungen einer Bahn oder Tram zum Kirchberg dagegen finden lediglich ihren Weg von einer Schublade in die andere. Solange aber die Bahn die Leute nicht da abholt, wo sie wohnen (Lothringen, Luxemburger Norden, Trier/ Schweich) und sie auf direktem Weg zu Arbeit fährt, muss man nicht damit rechnen, dass es nennenswerte Veränderungen im Autoverkehr gibt. Daran werden auch ein paar lustige Internetportale, wie sie der rheinland-pfälzische Verkehrsminister ankündigt, nichts ändern. Und übrigens: Auch die gibt's schon: www.mobiliteit.lu.Malte Beyer, Trier Verkehr

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