Öffentliche Hempels

Zum Artikel "Kammer zahlt Geld zurück" (TV vom 11. Dezember):

Die Handwerkskammer will zuviel eingenommenes Fördergeld für eine nicht besetzte, geförderte Stelle der Arbeitsagentur zurückerstatten. Wie zeitnah die fehlende Förderungsgrundlage von der Kammer gemeldet wurde, bleibt im Bericht offen. Lediglich ist die Rede von Hoffnung auf Wiederbesetzung der geförderten Stelle gewesen (Kammer), von einem etwas "spät abgewickelten" Vorgang (Arbeitsagentur) - schlicht von einem alltäglichen Büroversehen. Ein Schelm, wer Übles dabei denkt! Mir ist ein Fall bekannt, wo kürzlich die Arbeitsagentur einen unbescholtenen Bürger mit einer Betrugs-Klage überzog, nur weil er seine neue Arbeitsstelle zwei Wochen verspätet gemeldet hatte. Das überbezahlte ALG hatte er unverzüglich erstattet. Trotzdem musste er vor den Richter - das Verfahren wurde eingestellt. Auf den Verfahrenskosten, die den überbezahlten Betrag weit übertrafen, blieb er sitzen. Das sollte wohl die übliche, "pädagogische" Maßnahme der Arbeitsagentur bezwecken. Jedenfalls lehrt es erneut, dass öffentliche Hempels folgenlos "dumm gelaufene" Dinge glatt ziehen, und damit ist es erledigt. Übrigens ist bislang ungeklärt, wie die Handwerkskammer mit all den Energieberater-Anwärtern verfährt, die viel Geld, viel Zeit und viel Aufwand in diese Ausbildung gesteckt haben und jetzt vor dem Nichts stehen. Vermutlich durch gute Aquise und Nicht-/Fehlberatung der Handwerkskammer gelockt, haben sie wegen gesetzlich unzureichender Vorqualifikation - wie sich erst kürzlich zum Zeitpunkt der Prüfung herausstellte - keine Befugnis, den geschützten Titel "Energieberater" zu führen. Die nächste Karre, die von der Handwerkskammer aus dem Dreck zu ziehen ist. Hoffentlich heißt es wenigstens auch hier: Kammer zahlt Geld zurück. Wilhelm Schneider-Malburg, Konz HWK

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