Offenbar ein Luxus-Problem

Zu dem Artikel "Jung-Lehrer sind Mangelware" und dem Kommentar "Verfehlte Planung" (TV vom 16. Januar):

Der Meinung von Joachim Winkler zu seinen Ausführungen im Artikel "Jung-Lehrer sind Mangelware" kann ich nur beipflichten und möchte sie um einen Aspekt erweitern. 2006 habe ich entschieden, mich als Seiteneinsteiger für das Lehramt zu bewerben. Gerne wäre ich auch in den Randgebieten von Rheinland-Pfalz ins Referendariat eingestiegen. Leider musste ich feststellen, das die Gesetzeslage in Rheinland-Pfalz nur vordergründig Möglichkeiten des Seiteneinstiegs eröffnet, da nur Chemiker für Chemie, Mathematiker für Mathematik und so weiter (zweites Fach egal) die Anerkennung als erstes Staatsexamen bekommen und zum Referendariat zugelassen werden. Studienabschlüsse, die inhaltlich Ähnliches abdecken, jedoch namentlich keine direkte Entsprechung zu einem Schulfach haben, werden abgewiesen. In Nordrhein-Westfalen hat man nach Prüfung meiner Qualifikation meinen Hochschulabschluss als Diplom-Geologe/Geophysiker sofort für die Fächer Physik und Chemie anerkannt und mir einen Referendariats-Platz angeboten. Leider sind 1000 Kilometer wöchentlich zu einer Schule und zum Studienseminar in NRW für einen Familienvater mit kleinen Kindern weder finanziell noch zeitlich zu schultern. Ein Umzug ist unmöglich, da meine Frau ihre feste Anstellung nicht aufgeben kann. NRW würde mich ohne Einschränkung gerne zum Lehrer ausbilden, zumal Physik ein Mangelfach an allen weiterführenden Schulformen ist, RLP erlaubt sich den Luxus, nur oben genannte Hochschulabsolventen einzusetzen, wohlwissend, dass diese bei der derzeitigen Arbeitsmarktlage die freie Wirtschaft vorziehen werden. Leider verhindert wieder einmal die Politik einzelner Länder, dass wir unseren Kindern endlich eine ausreichende und sicher dringend notwendige Unterrichtsversorgung bieten können.Achim Herf, Gerolstein schulen

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