Karl Haehser aus Trier beklagt in einem Leserbrief (vollständiger Wortlaut siehe unten) die wachsende Flut an Meinungsumfragen: "Was wird nicht alles gezählt, gewogen, gefragt, gemessen, beurteilt und gedruckt? Was soll das alles? Warum machen die Publikationen mit bei einem solchen Unsinn?" Sehr geehrter Herr Haehser, vielen Dank für Ihre Zuschrift. Über den Wert von Meinungsumfragen lässt sich trefflich streiten. Es sind Orakel mit beschränkter Haftung, sicherlich. Und doch ist die Nachfrage beim Publikum enorm. Einsichten, Einstellungen, Stimmungen, Wünsche - das Geschäft der Spökenkieker und Wahrsager floriert seit Menschengedenken. Es ist unterhaltsam, und es befriedigt offenbar Ur-Instinkte. Jeder will wissen, was ist und was wird. Das gilt auch für Politiker und Parteien, die zuhauf Umfragen in Auftrag geben, um herauszufinden, wie sie beim Wähler ankommen. Fällt das Ergebnis gut aus, wird es als politischer Trumpf gezückt. Fällt es nicht wie gewünscht aus, verschwindet es in der Schublade. Aufgabe von Journalisten ist es, die Resultate kritisch zu hinterfragen, zu analysieren, zu kommentieren. Genau das versuchen wir beim TV. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!Peter Reinhart, stellvertretender ChefredakteurFragen zur Zeitung? Lob, Kritik, Anregungen?E-Mail: forum@volksfreund.deBrief oder Postkarte:Trierischer Volksfreund, ForumHanns-Martin-Schleyer-Str. 854294 Trier