Leserbrief Bundeswehr zwischen Anspruch und Realität

Militär

Zu: „Neue Waffensysteme für die Bundeswehr“ (TV vom 4. April):

 

Kriege und kriegerische Auseinandersetzungen gibt es seit Menschengedenken, auch die Brutalität bei den Kriegshandlungen ist nicht neu. Erfindergeist und technischer Fortschritt haben die Spirale der Gewalt derart hochgeschraubt, dass die Waffen und Waffensysteme zur Vernichtung der Menschheit in der Lage sind.

Die Auseinandersetzung mit Russland haben durch den mörderischen Überfall Putins auf die Ukraine den absoluten Höhepunkt erreicht. Die Welt hält den Atem an ob seiner Androhung des Einsatzes von Nuklearwaffen. Ein ähnliches Szenario liegt 75 Jahre zurück. Ebenfalls ein Despot hat mit seiner mörderischen Ideologie des Genozids, mit autokratischen Mitteln und seinem Machthunger Tod und Vernichtung gebracht.

Zur Abschreckung und als Druckmittel der Diplomatie haben alle Länder Streitkräfte organisiert und aufgestellt, in Deutschland die Bundeswehr. Mängel in der Ausrüstung und damit der Verteidigungsbereitschaft wurden immer offenkundiger. Der Mangel an Zuverlässigkeit bei der Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland und Europas sowie an der Fähigkeit, internationale Verpflichtungen im Rahmen der Nato einhalten zu können, führten durch eine Chefankündigung von Olaf Scholz und mit überwältigender Mehrheit des Bundestages zu einer Erhöhung des Verteidigungshaushalts um 100 Milliarden Euro.

Das Amt des Verteidigungsministers wurde bisher von 16 Männern und zuletzt von drei Frauen wahrgenommen. Ich finde, die Übertragung von Zuständigkeiten durch das Amt des Verteidigungsministers kann und darf nicht durch die Frauenquote geregelt werden. Hier ist Kompetenz, gepaart mit Sach- und Fachwissen, gefragt.

Entscheidungen über Ausrüstung, Taktik und Strategien bei der Bundeswehr können in letzter Konsequenz in Friedenszeiten, aber auch im Ernstfall, nur vom Verteidigungsminister und vom Bundeskanzler getroffen werden. Beratend zur Seite stehen sollten Strategen aus dem Insiderbereich. Ein Team, bestehend aus dem Generalstab, dem Haushaltsausschuss als Kontrollorgan und einem unabhängigen und sachkundigen Beraterteam, könnte die Bundeswehr wieder auf Vordermann bringen, um dem Land und seinen Verbündeten effektiv und entschlossen zur Verfügung zu stehen.

Das Mitreden von Frau Lambrecht genügt mir nicht, es fehlt mir die starke Hand, die mit Überzeugung und mit der nötigen Durchsetzungskraft ad hoc in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen, zu begründen und damit nachvollziehbar erscheinen zu lassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort