Pakt mit dem Teufel

Zum Artikel "Jede dritte Priesterstelle fällt weg" (TV vom 7./8. August) meint dieser Leser:

Immer noch tiefere Einschnitte in die pastorale Versorgung, Fortfall weiterer Pfarrgemeinden, Anwachsen der Pfarreigemeinschaften ins Unüberschaubare, Reduzierung seelsorglicher Dienste bis zum Gehtnichtmehr und insgesamt beachtlich weniger Service bei gleichbleibenden Kirchensteuern. Der treue Katholik zahlt, obwohl die Gegenleistungen längst nicht mehr stimmen. Wozu fühlt sich Mutter Kirche denn überhaupt noch verpflichtet?

Ein Blick ins Konkordat wirkt eher ernüchternd: In 34 Artikeln und dem ergänzenden Schlussprotokoll findet sich kein Wort über eine Verpflichtung zur flächendeckenden seelsorglichen Versorgung.

In diplomatisch fein geschliffenen Texten wird entweder stillschweigend von ihr ausgegangen oder diese in weiser Voraussicht bewusst weggelassen. Für wahr, ein echtes Eugenio-Pacelli-Papier!

Wer hat hier wen über den Tisch gezogen?

Hitlers Unterschrift vom 12. September 1933 unter dieses Vertragswerk zeigt so oder so seine Folgen: Die katholische Kirche Deutschlands bereitet sich durch ihr Beharrungsvermögen und das Festhalten am längst Überkommenen selbst den Garaus.

Man wird den Gedanken nicht los: Das Reichskonkordat ist tatsächlich ein Pakt mit dem Teufel!

Hanns-Georg Salm, Gondenbrett

katholische kirche

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