papst-besuch

Zum Standpunkt "Affront mit Ansage" (TV vom 17./18. September):

Meinung

Mafiöse Verstrickung von Staat und Kirche
In einem hat Frau Funk recht, "um die Neutralität des Staates zu fürchten" ist fürwahr eine Farce. Diese Neutralität hat es nie gegeben. Die von Frau Funk gelieferten, arglos positiv bewerteten Beispiele sind treffende Belege für die eher mafiöse Verstrickung von Staat und Kirche. Warum kann die Kirche die Beiträge ihrer Schäfchen nicht selbst eintreiben? Wozu also eine die meisten Lebensbereiche betreffende Bespitzelung und Zwangsregistrierung der Bürger zu ihrer religiösen (Nicht-) Zugehörigkeit? Nichts gegen Pfarrer für einen rein freiwilligen Religionsunterricht, wohl aber gegen Religion als staatlich verordnetes de facto Pflichtfach. Nichts gegen alternative kirchliche Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, wenn selbst finanziert. Aber nahezu alle Kindergärten und Krankenhäuser der Region sind, obwohl bis zu 100 Prozent staatlich und/oder öffentlich bezahlt, rein kirchlich. Religionsneutrale Alternativen werden kaum in Betracht gezogen. So schiebt der Staat der Kirche jährlich Milliarden zu und stärkt, trotz schwindender Akzeptanz, zielstrebig deren Einfluss und Machtstrukturen. In einem irrt Frau Funk: Politiker repräsentieren nicht den Staat, sondern das sie wählende Volk. So ist es durchaus volksmeinungskonform, wenn 15 Prozent der Abgeordneten ihre Abneigung gegen Papst und/oder Kirche deutlich zeigen. Bei einer klaren Trennung von Staat und Kirche (wie 1905 in Frankreich durch Referendum erwirkt) wäre der Papstauftritt weniger bedenklich gewesen. Wolfgang Hertel, Konz

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