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Zum Kommentar "Tricksen und Anbiedern nützt nichts" (TV vom 30./31. Juli):

Meinung

Kleine werden totgeschwiegen
Herr Lintz beschreibt in seinem Kommentar, wie Parteien und deren Opportunisten Prinzipien, Programme etc. über Bord werfen, nur um ins Regierungsamt zu kommen, und über das daraus resultierende, miserable Image. Wenn er damit die etablierte(n) Einheitsbreipartei(en) CDU-SPD-FDP-GRÜNE meint, mag er recht haben. Aber da gibt es noch die Idealisten der kleinen Parteien, die es wagen, den Bürgern die Wahrheit zu sagen, auch wenn es wehtut und mitunter ganz interessante politische Ansätze und Steuermodelle in ihren Programmen vertreten, welche der Umsetzung dringend bedürfen, um Deutschlands Probleme zu lösen, was den "Etablierten" allerdings nachweislich nicht gelingt. Wie Herr Lintz richtig schreibt, haben die Parteien laut Grundgesetz die Aufgabe, an der politischen Willensbildung des Volkes mitzuwirken. Um dies zu kommunizieren, bedarf es unter anderem der Hilfe der "unabhängigen" Medien. Diese berichten aber großzügig und ausnahmslos über die gebetsmühlenartigen Plattitüden der etablierten Parteien. Die kleinen Parteien werden von den Medien, auch vom Trierischen Volksfreund, totgeschwiegen; so geschehen im letzten Wahlkampf. Kein Parteiprogramm, kein Pressebericht, keine Standpunkte zu den drängenden Problemen wurden veröffentlicht. Dabei sollte man doch meinen, dass der Bürger ein Recht hat, dies zu erfahren. Schließlich soll doch "jede Partei" laut Grundgesetz an der Willensbildung des Volkes mitwirken. Ich denke, es käme wieder mehr Leben und Spannung in die politische Landschaft, würde der Trierische Volksfreund eine Extraseite "So denken die kleinen Parteien darüber" einrichten. Das würde nicht nur die trägen, verkrusteten Etablierten aufrütteln. Der Bürger hätte eine bessere (Aus-)Wahl, das politische Interesse würde geweckt und vielleicht auch das Interesse, sich wieder zu engagieren. Davon wiederum würde der Trierische Volksfreund profitieren; es würde diese Zeitung noch interessanter und spannender machen. Hans-Joachim Selzer, Bernkastel-Kues

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