Literatur Peinliche Fehlanzeige

Zur Berichterstattung über die Verleihung der Carl-Zuckmayer-Medaille an Robert Menasse (TV vom 21. Januar) schreibt Dr. Klaus Meiners:

Mit verharmlosenden Formulierungen wie „armes Schwein“ oder „Luftikus“ kann Florian Schlecht nicht darüber hinwegtäuschen, dass Menasse im Interesse des Zeitgeistes und einer reißerischen Story gelogen hat; und zwar nicht nur in seinem Buch, sondern laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auch in öffentlichen Diskussionen. Daher wirkt auf mich das freundlich-unverbindliche Lächeln unserer Landesmutter an dieser Stelle reichlich deplatziert. Und vor allem: Wo sind die Proteste derjenigen Vertreter aus Politik und Medien, die sich sonst regelmäßig beim Schlagwort von der „Lügenpresse“ hemmungslos empören? Peinliche Fehlanzeige!

Vielleicht kann man  ja auch schon mal über potenzielle zukünftige Preisträger nachdenken: Wie wäre es beispielsweise mit Claas Relotius, dem als Spiegel-Reporter getarnten Fantasy-Autor, dem das Bedienen der „Political Correctness“ über alles geht, sogar über die Wahrheit? Oder auch posthum Konrad Kujau, dem Urheber der genial-kriminell gefälschten Hitler-Tagebücher? Fragt sich nur, ob Frau Dreyer dann immer noch so freundlich lächelt.

Dr. Klaus Meiners, Trier

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