Politik Peinliche Vorgänge

Zum Artikel „Ministerpräsident für einen Tag“ (TV vom 7. Februar) und weiteren Beiträgen zur Regierungskrise in Thüringen schreiben Werner Schmidt, Marian Modemann und Manfred Maximini:

Nun begibt sich die FDP ja wieder auf die alten Pfade. Liberale haben doch schon 1933 Hitlers Ermächtigungsgesetz zugestimmt, auch der spätere Bundespräsident Heuss. Der Naumann-Kreis bestand aus hohen ehemaligen NSDAP-Mitgliedern und SS-Männern und versuchte Anfang der 50er Jahre, die FDP zu unterwandern. FDP und AfD zusammen, ist das jetzt Nationalliberalismus?

Die AfD hat den Staatsstreich geübt, mit Wissen und Billigung von FDP und CDU. FDP und CDU sollen doch ehrlich sagen, jeder der uns wählt, muss damit rechnen, dass wir gegebenenfalls mit Faschisten zusammenarbeiten. Was hat CDU und FDP bewogen, diesen völkischen, nationalistischen Menschenhassern die Hand zu reichen?

Nach der Bundestagswahl erklärte die FDP, dass sie nicht mit den Grünen zusammenarbeiten könne –  aber mit der Höcke-AfD klappt das anscheinend.

Werner Schmidt, Bernkastel-Kues

Politiker werden pauschal beschimpft, gehasst, ja mit Gewalt bedroht. Wäre jetzt nicht der Zeitpunkt klarzustellen, dass Pauschalurteile nicht auf alle Politiker zutreffen? Eine klare Distanzierung von den Üblen. Nicht durch wachsweiche Äußerungen wie „bedauerlicherweise ist es zu unglücklichen Aktionen und missverständlichen ....blablabla ....“

Es wäre angebracht, die Gier nach Macht und Geld – etwa des Kurzzeit-Ministerpräsidenten der FDP – deutlich zu verurteilen. Na, gibt es Politiker mit Rückgrat?

Marian Modemann, Trier

Die unerfreulichen Vorkommnisse bei der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen und der Eklat bei Trumps Rede zur Lage der Nation (TV vom 6. Februar) sollten jedem Staatsbürger zu denken geben. Da wirft die Linken-Landeschefin wutentbrannt dem neuen Ministerpräsidenten einen Blumenstrauß vor die Füße, und der US-Präsident verweigert der Demokratin Pelosi den Handschlag, die wiederum später das Redemanuskript des Präsidenten zerreißt. Dies alles vor laufenden Kameras. Peinliche Vorgänge! Man kann verschiedener Meinung sein, aber wenn politische Eliten derart jeglichen Anstand vermissen lassen, braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Menschen sich von gewählten Volksvertretern abwenden.

Wenn wir der nächsten Generation, unseren Kindern und Enkelkindern, solche Vorbilder präsentieren, wird die Zahl der Verzweiflungswähler immer größer. Hier kann man den verantwortlichen Politikern nur zurufen: Nicht ein Amt prägt ein Land, sondern die Persönlichkeit dessen, der es inne hat!

Manfred Maximini, Trier

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