Perversion der Energiewende

Natur

Zum Artikel "Extreme Dürre in der Region: Es regnet viel zu wenig" und weiteren Berichten zum Thema (TV vom 9. Juni):
Dass die Region eher unter Trockenheit als unter überflüssiger Nässe leidet, ist allgemein bekannt. Jetzt verstärken sich die Anzeichen, dass es im Zuge des Klimawandels noch schlimmer kommen wird.
Umso mehr sollte es erstaunen, mit welcher Unbekümmertheit die Kreisverwaltung in Wittlich ihren riesigen Windpark an Haardt- und Ranzenkopf ausbaut. Sie greift damit in eines unserer bedeutendsten Wasserreservoire ein, ohne dass jemals die großflächigen und langfristigen Folgen dieses Eingriffs untersucht worden wären. Mit Mühe haben es der Nabu und die Bürgerinitiative "Wald in Not" geschafft, die Windräder von einigen der bedeutendsten Wasserquellen fernzuhalten. Wäre es nach der Kreisverwaltung gegangen, hätten mehr als 60 Windräder mit ihren Betonfundamenten das Quellgebiet durchlöchert.
Das Unheil an Haardt- und Ranzenkopf im Hunsrück wird sich wohl nicht mehr verhindern lassen, aber Gott sei Dank rückt das Ende dieser Perversion der Energiewende in Sichtweite: Ein erster Offshore-Windpark wurde kürzlich genehmigt, der ohne Subventionen auskommt, das heißt marktgerechten Strom liefert. Das wird an Land bei so viel schlechteren Windverhältnissen nie möglich sein.
Die Solartechnik hat die Windkraft technologisch und auch ökonomisch weit überholt. Millionen Dächer stehen in Deutschland bereit, um ohne Eingriffe in die Natur und ohne sonstige Belästigungen für die Hauseigentümer Strom erzeugen und im Keller auch gleich speichern zu können.
Um den Windpark am Haardt- und Ranzenkopf wurde mit harten Bandagen gekämpft. Die Mitglieder der Bürgerinitiative "Wald in Not" wurden als Atomkraftbefürworter und Gemeindegegner beschimpft. Die gar nicht so ferne Zukunft wird zeigen, welcher Weg falsch war.
Dr. Nikolaus Garbers
Gornhausen

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