leserbriefe Plötzlich Friedensfürsten

Zur Berichterstattung über das Treffen Trump-Kim in Singapur schreibt Josef Bach:

Wir sollten nüchtern und sachlich feststellen, dass sich zwei charakterlose Staatschefs getroffen haben. Der Nordkoreaner (Diktator) hat wahrlich eine  schlimme Vergangenheit in der Familie und auch bei seinem Volk. Der Amerikaner (Populist und nach seinen Angaben der mächtigste Staatschef der Welt) hält mit es mit der Wahrheit und getroffenen Vereinbarungen und Verträgen keineswegs genau.

Was können wir daraus lernen? Vor kurzem noch Erzfeinde, wollen beide uns jetzt glauben machen, dass sie die Friedensfürsten der Welt sind. Sicherlich gut und richtig, dass Gespräche stattfinden, auch wenn die Lage sehr schlecht und die Aussichten gering sind.

Gespräche können immer dazu beitragen, dass eine Lösung gefunden wird. Wir haben so viele Krisen und schlimme Entwicklungen, deshalb kann jeder kleine Erfolg helfen. Beide brauchen in ihrer persönlichen Lage einen Erfolg, ansonsten die letzte Glaubwürdigkeit verloren geht. Jedoch ist es noch kein Tag, um Freudensprünge auszuführen, die beiderseitigen Absichten müssen erst mal in die Tat umgesetzt werden.

Wenn Trump zugibt, dass die großen Militärmanöver mit Südkorea unnötig und vor allem zu teuer sind, dann ist dies ein richtiger Ansatz. Und wenn dieses angeblich historische Treffen wirklich dazu beiträgt, dass Atomwaffen auf der Halbinsel Korea ein für allemal ad acta gelegt werden, dann wäre dies ein wirklicher Sonnentag.

Josef Bach, Birresborn

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