Politik

Zum Artikel "Der Showman, Chaot und Stratege ist zurück" über den designierten US-Präsidenten Donald Trump (TV vom 3./4. Dezember):

Hillary Clinton war nach Trumps Aussage die Kandidatin des dicken Geldes und des Establishments. Er selbst stellte sich während der ganzen Zeit des Wahlkampfs als der Anwalt des "kleinen Mannes" dar, der mit dem Großkapital und der Wall Street nichts zu tun hat und auch nichts zu tun haben will. Aber schaue ich mir sein Gruselkabinett an, dann ist das doch Establishment hoch fünf, und wenn ich die Ausführungen im Volksfreund zu Trumps Wirtschaftspolitik lese, dann finde ich, er hat die Katze aus dem Sack gelassen: "... künftig von superreichen Hedgefonds-Managern bestimmt ... Deregulierung über alles, niedrige Steuern, freie Fahrt für freie Unternehmen ... Der Welt steht ein neues Banken-Bonanza bevor, ausgehend von der Wall Street, möglicherweise im Einklang mit der durch den Brexit von den EU-Zügeln befreiten Londoner City." Welche bessere Perspektive seine wichtigste Wählerklientel, die abgehängten weißen Stahlarbeiter im Rust Belt, durch seine künftige Politik zugunsten der Hedgefonds-Heuschrecken zu erwarten haben, kann ich mir nicht vorstellen. Oder er spekuliert darauf, dass diese Klientel sich selbst als potenzielle Milliardäre sieht und dass "das Rennpferd guten Hafer fressen muss, damit es für die Spatzen fette Pferdeäpfel scheißen kann". Und jetzt erschließt sich mir auch seine Werbetrommel in England für den Brexit, um seine Heuschreckenschwärme ungestört und dereguliert über Europa ziehen zu lassen, damit "America great again" wird, auf unsere Kosten. Raimund Scholzen, Trier

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