Politik

Zum Artikel "Sie will doch nur streiten" (TV vom 9. Dezember) und zur Rolle der Grünen-Politikerin Eveline Lemke:

Die Schlagzeile des TV gilt der Grünen-Politikerin und Ex-Wirtschaftsministerin Eveline Lemke. Aber - stimmt das? Meine Meinung: Diese Frau hätte sich nie und nimmer in die letzte Bank des Plenarsaals zurückgezogen, wenn Streiten für sie nur ein "sportlicher Begriff" gewesen wäre. Auch hätte sie sich in diesen Tagen beim Treffen der rheinland-pfälzischen Grünen anders produziert! Aggression ist also ganz sicher nicht das, was sie umtreibt. Nachdem ich Eveline Lemke über Jahre - in Opposition und auch in der Regierung Beck - beobachtete, glaube ich nicht an eine sonderliche Lust zur "Attacke" in ihrer Persönlichkeit. Auch in Mainz war und blieb sie die graue Maus. Weit eher, scheint mir, hat Lemke - nachdem sie damals endlich das Amt nach etlichen Winkelzügen ergattert hatte - alles daran gesetzt, es nach dem Willen von Kurt Beck zu gestalten. Das Wahlergebnis war 2012 mit 15,4 Prozent für die Grünen im Land offenbar zu überraschend gewesen, um es bei den Verhandlungen als Schwergewicht wirken zu lassen, ganz besonders nicht bei einem solchen Polit-Taktiker wie Beck, der das heilige Wahlversprechen der Grünen gegen die Hochbrücke wie einen Furz im Sommerwind erscheinen ließ. Das genaue Gegenteil des Wahlversprechens wurde im Regierungshandeln wahr: Die Brücke wurde von Rot-Grün - in gleicher Weise wie übrigens der Hahn - zum "ökonomischen Leuchtturm der Region" hochgejazzt. (Dass beide "Leuchttürme" sich längst als auf tönernen Füßen gebaut erwiesen haben, ist zwar Fakt, aber schon vergessen.) Die Konsequenz für Lemkes Partei allerdings war unumgänglich: Absturz auf 5,3 Prozent bei der Wahl 2016. An diese eklatanten Fehlleistungen der Ex-Ministerin hätte der Autor erinnern müssen, denn das ist - nicht mehr, aber auch nicht minder - ein Teil der Wahrheit! Helmut Körlings, Traben-Trarbach

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