POLITIK

Zum Artikel "Wenn um 18 Uhr noch jemand in der Kabine ist …" (TV vom 14. Mai) und zum Leserbrief "Viel zu kompliziert" (TV vom 21. Mai):

Ich habe den Artikel aufmerksam gelesen. Allerdings empfinde ich die Grafik unter dem Extra "Kumulieren und Panaschieren" misslungen. Die erklärenden Hinweispfeile und -texte sind in Blau (Kumulieren) und Rot (Panaschieren) gehalten. Allerdings sind alle dargestellten Kreuze auf dem Wahlschein nur in Blau dargestellt. Ich denke, hier hätte man auch die dazugehörigen Farben benutzen können. Gänzlich fehlt die Option "Streichen eines Kandidaten" in der Grafik. Die Fußnote "Der abgebildete Wahlzettel ist ein Musterbeispiel" ist auch unglücklich gewählt, es sei denn, sie wird um folgenden Wortlaut ergänzt: "für eine schlechte grafische Umsetzung". Die hochgelobte neue Druckmaschine, die seit 12. Mai in Betrieb ist und alle Seiten im Volksfreund farbig druckt, ist sicher nicht schuld. Ich hoffe nur, dass kein Wähler durch diese Grafik irritiert wurde. Ach so, Kumulieren wird auch mit "Anhäufung" und Panaschieren mit "farbig machen, mischen" (welch ein Zufall) übersetzt. Beides wurde im Artikel und in der Grafik nicht erwähnt. Schade. Thomas Schmitt, Konz-Kommlingen Ich möchte der Kritik von Herrn Gies an der vermeintlichen Kompliziertheit der Kommunalwahl - auch und gerade gegenüber der Europawahl - klar widersprechen und zudem einige seine Aussagen korrigieren. Für mich ist die Kommunalwahl, was die Art der Stimmabgabe angeht, geradezu ein Demokratiefest. Im Gegensatz zu Herrn Gies sehe ich im Kumulieren und Panaschieren die einzige Möglichkeit, in unserer Parteiendemokratie als Wähler Einfluss auf die Reihenfolge der Kandidaten zu nehmen. Damit wird den aus Parteiensicht vielleicht "stimmigen", oft aber nicht zwingend nach Qualität und Ausgewogenheit zusammengestellten Listen ein wichtiges Instrument entgegengestellt. Ich würde mir wünschen, es gäbe dieses auch bei Landtags- oder Bundestagswahlen. Zur vermeintlichen Komplexität möchte ich anmerken, dass im Volksfreund und in anderen Medien mehrfach die Regeln und Besonderheiten dieser Wahl erklärt wurden. Zudem hat die Stadt Trier auf ihrer Internetpräsenz die Möglichkeit geboten, das eigene Wahlverhalten auf seine Korrektheit hin zu überprüfen. Jeder konnte sich vorab informieren, und wem dies zu viel oder immer noch zu kompliziert war, der konnte trotzdem zur Wahl gehen, um "ganz normal" ein Kreuz bei seiner Partei zu machen. Die von Herrn Gies unterstellte Fehleranfälligkeit "beim mitternächtlichen Stimmenauszählen" ist ebenfalls zu verneinen. Wie im Volksfreund zu lesen war, wurden nur Stimmzettel mit lediglich einem Listenkreuz noch am Sonntagabend ausgezählt. Die anderen mit kumulierten und panaschierten Stimmabgaben folgten erst am Montag in neuer Frische. Schließlich trifft auch die Hypothese eines höheren Anteils ungültiger Stimmen nicht zu. Sie ist keineswegs höher als bei anderen Wahlen. Insgesamt sollten wir Wähler froh sein, die Möglichkeiten des Kumulierens und Panaschierens zu haben und bereit sein, ein paar Minuten zu investieren, um unsere Stimme(n) möglichst gewinnbringend einsetzen zu können. Martin Sievers, Trier

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