Politik

Zum Artikel "Hahn-Verkauf: Land legt sich auf chinesischen Bieter fest" (TV vom 24. Januar) diese Meinungen:

Nun ist es also (wieder einmal) so weit: Der Flughafen Hahn soll verkauft werden, und zwar an eine chinesisch-pfälzische Bietergruppe. Diese soll angeblich 15,1 Millionen Euro für den Hahn geboten haben. Ein stolzer Betrag, wenn man bedenkt, dass der Hahn wohl jährlich ein Minus von mehr als 16 Millionen Euro vorzuweisen hat. Aber wenigstens lässt man nun nach und nach die Katzen aus dem Sack. Dass die Investoren auf die zu erwartenden Beihilfen schielen, dürfte niemanden verwundern. Nun allerdings wird zum ersten Mal auch darüber spekuliert, dass es am Hahn zu Entlassungen kommen könnte. Zumindest will das der Wirtschaftsberater Martin Jonas nicht ausschließen. Der neue Besitzer des Hahn will die Kosten reduzieren, um vielleicht doch irgendwann mit dem Flughafen Geld zu verdienen. In einer Studie des Zentrums für Recht und Wirtschaft des Luftverkehrs (ZFL) der Fachhochschule Trier/Umweltcampus Birkenfeld war einst zu lesen, dass die Zahl der Arbeitsplätze sich bis zum Jahr 2012 auf mehr als 6000 verdoppeln würde im Vergleich zu 2006. Aber das Gegenteil ist der Fall, heute sind von über 3000 Arbeitsplätzen noch etwa 2000 übrig, und auch davon werden viele wegfallen, wenn der Verkauf erst über die Bühne gegangen ist. Soll also kein Politiker etwas vom Erhalt von Arbeitsplätzen schwadronieren! Ob die (scheinbar unendliche) Geschichte des Versuches, den Flughafen Hahn zu verkaufen, nun zu einem Ende kommt, darf bezweifelt werden. Vermutlich wird es spätestens dann, wenn nach den EU-Beihilferichtlinien keine Steuergelder mehr an Regionalflughäfen gezahlt werden dürfen (meines Wissens ab 2024), zeitnah zu einer Insolvenz des Hahn kommen. Ich werde dann noch einmal eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse präsentieren. Rainer Weinand, Maring-Noviand Vorsicht, China-Falle! Der geplante Verkauf des Hahns an einen chinesischen Investor wird dazu führen, dass Händler, Behörden und Verbraucher massiv hintergangen, Zollbehörden und Finanzämter wegen einer seit Jahren bestehenden Gesetzeslücke ausgetrickst und Verbraucher mit nichtkonformen Produkten getäuscht werden. So wird es kommen: Die chinesischen Händler liefern ihre Produkte mit China Airliner und günstigen Frachtraten nach Hahn, dort wird ein niedriger Warenwert angegeben und eine kleine Zollgebühr bezahlt, dann wird die Ware gelagert und nur via Ebay und Amazon angeboten. Es gibt kein Geschäft mit Verkäufern oder eine ordnungsgemäße Rechnung und für den deutschen Staat/das Land auch keine Mehrwertsteuer, keine Gewerbesteuer und keine Einkommensteuer. Wer seine Produkte bisher noch bei einem Händler in den Städten und Dörfern der Region gekauft hat, kann dies bald mit Hilfe unserer Landesregierung und unter Umgehung des Großhandels und auch des Einzelhandels direkt aus einem FFC (Fullfillment Center) im Hunsrück tun, leerstehende Lagerhallen gibt es dort genug. Die Produkte werden direkt von einer Zentrale aus China mit deutsch sprechendem Personal bei Amazon und Ebay mit deutschen Texten und Bildern beworben, und es wird zur Vertrauensbildung die Stadt Frankfurt als Standort angegeben. Dem Kunden verspricht man drei Jahre Garantie mit einem 24-Stunden-Service und Lieferung innerhalb von zwei Tagen plus Rückgaberecht, da muss man als Verbraucher doch zugreifen. Vielleicht sollte man sich in Mainz mal darüber Gedanken machen, welchem Wolf im Schafspelz man den Flughafen Hahn anvertraut. Konrad Kraus, Trierweiler

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