Politik

Zur Berichterstattung und zu Leserbriefen über den gescheiterten Verkauf des Hunsrück-Flughafens Hahn:

Lange nichts mehr gehört von Julia Klöckner und ihren Hinterbänklern. Jetzt hat ihre Stunde wieder geschlagen. Misstrauensantrag, Imageschaden für unser Bundesland. Und sonstiger Nonsens. Naja, der Imageschaden wird sich in Grenzen halten. Deutschland hat gerade genug mit sich selbst zu tun, was das Image betrifft. Vielleicht sollte Frau Klöckner mal ihr Image überdenken. Weg von der gehässigen Meckertante, hin zu konstruktiver, helfender Kritik. Dazu gesellt sich noch der oberste Datenabgreifer aus unserem Bundesland mit schlauen Bauernweisheiten ... Wenn man früh genug die Reißleine zieht und Fehler offenlegt, ist das in meinen Augen eher Hochachtung wert als Misstrauen. Dieter Grab, Schwirzheim Die rheinland-pfälzische CDU bringt einen Misstrauensantrag ein und ist damit, unabhängig vom Ausgang, die erste Landes-CDU, die mit der AfD zusammenarbeitet. Julia Klöckner sollte sich das gut überlegen! Oder ist ihr jedes Mittel recht, Dreyer zu schaden? Schaden nimmt in jedem Fall die CDU. Achim Ochs, Traben-Trarbach Die CDU sollte nicht so tief in die Kerbe hauen, denn vor ein paar Jahren hatte sie selbst im Kreis Bitburg-Prüm mit einer ähnlichen Luftnummer zu kämpfen und kam gerade so glimpflich davon. Also immer schön den Ball flachhalten. Edgar Holbach, Gerolstein Wie sagte Malu Dreyer nach ihrem Wahlsieg? Jetzt krempeln wir die Ärmel hoch und machen uns an die Arbeit. Das hat ja schon mal gut geklappt! Sie ist als Regierungschefin verantwortlich für den Murks am Hahn. Aber keine Sorge, Dreyers Vorgänger hat auch nach dem Motto regiert: Was interessiert mich der Quatsch von gestern ... Der gemeine Wähler weiß morgen eh nicht mehr, was heute ist. Friedhelm Enser, Trier Den Wechsel. Nicht mehr und nicht weniger haben sie angekündigt, die FDP-Politiker in Rheinland-Pfalz. Vor der Landtagswahl wollten sie nichts mehr, als Rot-Grün abzulösen. Und wenige Monate später? Machen sie fleißig mit, unterstützen das Hahn-Debakel, ruinieren Seite an Seite mit Frau Dreyer & Co. das vielleicht wichtigste Infrastrukturprojekt des Landes. Unfassbar, diese Wendehälsigkeit! Vor dem Misstrauensvotum sollten die FDP-Abgeordneten aufwachen und dem rot-gelb-grünen Trauerspiel ein Ende machen. Alles andere wäre Verrat an ihren eigenen Idealen. Thomas Barthel, Mauel Karsten Müller aus Gusterath schreibt in seinem Leserbrief (TV vom 6. Juli): "Aber ehrlich gesagt: Warum sollte man sich aufregen? Es ist doch kein Schaden entstanden!" Dies kann ich nicht nachvollziehen. Überprüft die KPMG im Auftrag der Landesregierung kostenlos die Bonität des potenziellen Käufers? Fährt die Delegation unter Staatssekretär Stich auf eigene Kosten nach China? Ist es gleichgültig, wenn sich die Bezahlung für den Kauf des Flugplatzes monatelang hinzieht, um dann ganz auszubleiben? Macht es nichts, wenn sich zig Politiker mit diesem Desaster befassen müssen, statt ihre eigentliche Aufgabe wahrzunehmen? Kein Schaden entstanden? Unverständlich, dass Herr Müller (aus Parteilichkeit oder Naivität oder beidem) das desaströse Agieren der Landesregierung herunterspielt! Klaus-Werner Hermes, Wittlich Man kann der Versuchung polemischer Kommentierung nicht widerstehen. Wie ist es zu erklären, dass fast dieselben Politiker, die das Desaster am Nürburgring verursacht haben, nun auch bei dem Verkauf des Hahns von ihrer Inkompetenz reichlich Gebrauch machten und alles in den Sand setzten, was möglich war. Das zeigt, dass die politischen Akteure geblendet von ihrer Bedeutung sind, die sie sich selbst gegeben haben. Nur in ihrer Einbildung verfügen sie über Fachwissen. Scheinbar stärkt aber auch der Glamour des politischen Lebens den Glauben an die eigene Wichtigkeit. Weil Macht wichtiger ist als Inhalte, Linientreue wichtiger als der eigene Standpunkt, ist es auch nicht verwunderlich, dass Parteiräson das Hinterfragen beim Verkauf des Flughafens verhinderte. Natürlich war die katastrophale Entwicklung ohne das massive Versagen der Beraterfirma KPMG nicht denkbar. So schallt es nun von allen verantwortlichen politischen Akteuren, und man fordert nun eine juristische Aufarbeitung. Das alles ist ein Beleg, dass es die regierenden SPD-Politiker in der Kunst, erfolgreich zu versagen, zu einer aberwitzigen Meisterschaft gebracht haben. Trotzdem werden sie ihre erfolglosen Bemühungen mit der gewohnten Sprache verschleiern und den Verkaufsstopp des Flughafens als Sieg der Vernunft medial vermarkten. Die Opposition wird mit Häme den politischen Gegner bei jeder Gelegenheit vorführen, ohne jedoch etwas Vernünftiges zur Krisenlösung beizutragen. Der Bürger macht das, was er immer macht: Er bezahlt den ganzen Mist. Heinz Erschens, Kell am See

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort