Politiker

Zu den Leserbriefen über die Diätenerhöhung der Bundestagsabgeordneten (TV vom 26. Februar):

Der TV hat den Leserzuschriften zum Thema der großzügigen Diätenerhöhung einen großen Rahmen geschenkt. Vielen Dank! Damit wird bestätigt, wie groß die Verärgerung der Bürger über die Selbstbedienung der bisherigen und neuen Volksvertreter ist. Die erstaunliche Einvernehmlichkeit der großen Parteien zu Beginn der Wahlperiode, sich an den Berliner "Fleischtöpfen" zu bedienen, beweist umso mehr, wie sehr die Parteien von der Wirklichkeit abgehoben sind und den Kontakt zum Volk offensichtlich verloren haben beziehungsweise ihn wohl nicht mehr brauchen oder wünschen. Dann wundern wir uns über das immer stärker spürbare Desinteresse an der politischen Mitarbeit und die Ablehnung von Verantwortungsübernahme im Allgemeinen. Das drückt sich nicht nur mit einer immer geringeren Wahlbeteiligung aus. Mit der unglücklichen Entscheidung des Bundestages hat diese Tendenz leider einen weiteren Auftrieb erfahren. Wenn man weiter bedenkt, dass die Sicherung des Mammons für die Volksvertreter an erster Stelle steht, muss man sich unwillkürlich fragen, wie hoch der eigentliche Auftrag der MdBs angesiedelt ist: doch wohl in erster Linie "dem deutschen Volk in besonderer Weise zu dienen"? Das setzt auch die Teilnahme an den Sitzungen des Parlaments und eine aktivere Arbeit der Fraktionen voraus. Nach der satten finanziellen Absicherung - endlich frei von Sorgen(!) - dürfte einer schwunghaften dynamischen Arbeit im Parlament in den nächsten vier Jahren nichts mehr im Wege stehen. Egon Kappes, Zeltingen-Rachtig

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