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Zum Artikel "Loveparade-Drama: Bürger wählen Duisburgs Oberbürgermeister ab" (TV vom 13. Februar):

Nach der Abwahl von Adolf Sauerland, resultierend aus der Katastrophe bei der Love-Parade im Sommer 2010 mit 21 Toten, feiern seine politischen Gegner den erzwungenen Rücktritt. Als Duisburger Oberbürgermeister wurde er für Fehler bei der Genehmigung der Großveranstaltung verantwortlich gemacht. Was für eine politische Genugtuung nach Aussage von Theo Steegmann, dem Sprecher der Bürgerinitiative "Neuanfang für Duisburg". "Die Bürger Duisburgs könnten stolz darauf sein, was sie erreicht haben", sagte Steegmann über den Erfolg der Initiative. Was für ein Hohn! Was hat man nun davon? Die 21 Toten werden dadurch auch nicht mehr lebendig, und ob der Nachfolger in einem halben Jahr dieser Tätigkeit gewachsen ist, muss sich erst herausstellen. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie acht Jahre gute Leistung für die Stadt Duisburg vom Tisch gekehrt werden. Man könnte glatt glauben, den Duisburgern stünde das Wasser bis zum Hals. Wie stand eigentlich der Stadtrat die letzten eineinhalb Jahre hinter seinem OB? Die wahren guten Leistungen werden durch einseitige medienpolitische Äußerungen und Denunzierungen zunichtegemacht. Lohnt es sich dann noch, irgendein Amt anzunehmen? Nur selbstbewusste, standhafte Menschen können sich diesem Druck eine Zeit lang widersetzen und sind für mich keine "Weicheier". Das ist wahre Größe. Wer bringt dann noch den Mut auf, Verantwortung zu übernehmen? Na, dann kann sich der Trierer OB Klaus Jensen beim nächsten Altstadtfest warm anziehen, denn bei den Verengungen am Hauptmarkt wird man förmlich von den Menschenmassen mitgeschleust und gelangt an einen Punkt, wo man eigentlich nicht hin wollte. Kein Veranstalter kann sich gegen alle eventuell anstehenden Risiken absichern, denn die Dummheit anderer ist unkalkulierbar. Wer das Risiko sucht, muss damit leben, nicht ganz unbeschadet davonzukommen, insbesondere da, wo auch Schutz engel nicht vorankommen. Stefan Mayer, Trier

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