Politiker

Zum Artikel "Das Trifolion lädt sich Ärger aufs Dach" (TV vom 5./6. Dezember):

Thilo Sarrazin ist ein erfahrener Politiker und hat drei Bestseller mit einer Millionenauflage veröffentlicht. Nun soll er im Trifolion in Echternach eine Rede halten. Was macht der TV daraus? Er belehrt den Leser, dass Sarrazin "umstritten" sei. Er suggeriert, dass es anrüchig sei, Sarrazin "ausgerechnet" am Geburtstag Adolf Hitlers auftreten zu lassen. Der TV teilt dem Leser außerdem mit, dass "Kritiker" Sarrazin "geistige Brandstiftung" vorwerfen. Diesen Vorwurf belegt der TV danach selbst mit den üblichen Zitat-Bruchstücken, die in keinem Artikel über Sarrazin fehlen dürfen. Natürlich erfährt der Leser auch, dass "politisch rechts eingestellte" Internetbenutzer Sarrazin mit Verweis auf die Meinungsfreiheit verteidigen. Leider erfährt der Leser nicht, über welche Inhalte Sarrazin in Echternach sprechen soll. Der Leser erfährt auch nicht, wer die "Kritiker" sind und wie der Trierische Volksfreund dazu kommt, Sarrazin als "umstritten" zu bezeichnen. Wer sich hinter den "politisch rechts eingestellten" Internetbenutzern verbirgt, bleibt ebenfalls unklar. Die Botschaft, die an den Leser vermittelt werden soll, ist aber trotzdem eindeutig: Halte dich von Sarrazin fern und achte auf deine (gute) Gesinnung. Denn wenn du aneckst, dann ergeht's dir so wie ihm. Ist das eigentlich noch objektive Berichterstattung? Oder handelt es sich bei dem Artikel nicht eher um einen Versuch von Meinungsmache? Stephan Lorse, Bergweiler

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