Da lässt sich ein Bundesminister (Dirk Niebel, Entwicklungshilfe) einen in Afghanistan erstandenen Teppich elegant an der deutschen Zollbehörde vorbeischleusen/-schmuggeln, und der Volksfreund-Meinungsmacher Hagen Strauß echauffiert sich über die "schäumende Opposition" und über den "Pirouetten drehenden investigativen Journalismus", weil selbige aus einer "Mücke einen politischen Elefanten" machten, so als ob "die Welt keine anderen Probleme" habe. Der Minister habe sich - so Herr Strauß - doch nur "dusselig verhalten" wie ein "Otto-Normalbürger"; so einfach sei das. Ja, so einfach macht es sich ein mutmaßlicher politischer Gesinnungsfreund; er spielt das strafwürdige Verhalten des FDP-Ministers einfach herunter zur verzeihlichen Dusseligkeit. Doch darf man getrost davon ausgehen: Dem Minister, der ja nun wirklich nicht zum ersten Mal ins außereuropäische Ausland gereist war, ist bekannt und bewusst gewesen, dass der Einfuhrgegenstand "am Zoll vorbei" in seinen Besitz gebracht worden ist. Er hätte den Einfuhr umsatz - wie für Otto-Normal-Bürger selbstverständlich - sofort und unverzüglich beim Zollamt an- beziehungsweise nachmelden müssen. Dass er dies erst getan hat, nachdem der unappetitliche Vorgang öffentlich geworden war, lässt meines Erachtens zwingend auf Vorsatz schließen. Die verspätete Anmeldung macht den Tatbestand der vollendeten Steuerhinterziehung nicht nachträglich ungeschehen - die Staatsanwaltschaft ermittelt! Wen will der Meinungsmacher Strauß denn nun für dumm verkaufen? Wenn die "Welt doch andere Probleme" hat, warum setzt er sich so vehement und unqualifiziert für diesen "dusseligen" Minister ein? Und warum räumt ihm die Volksfreund-Redaktion hierfür auch noch den bevorzugten Platz auf Seite zwei oben links ein, an dem der Leser fundierte Kommentare sucht? Der wieder einmal als Raffke diskriminierte Otto-Normal-Bürger meint: Immer noch schlimmer - dümmer geht\'s nümmer! Christoph Wallenborn, Neroth