Politiker
Zum Artikel "SPD-Ministerpräsident fordert Autofahrer-Abgabe" (TV vom 22. April):
Einige werden mich nach diesem Leserbrief wieder als "verkehrspolitischen Sprecher aller Nationen" anreden, andere werden schmunzeln oder mir zustimmen. Dennoch ist es manchmal nötig, eine Botschaft durch die Medien an unsere Oberen zu senden (was dieser Tage sicherlich wieder gehäuft vorkommt). Nicht nur, dass der deutsche Autofahrer schon immer und ewig der liebste Goldesel der Nation ist, der an jeder Stelle bluten muss und dem man trotz Rußpartikelfilter immer noch ein schlechtes Gewissen einredet (egal ob KFZ-Steuer, Benzinpreis, Tüv-Gebühren, teure Blitzerfotos oder einfach nur steigender Anschaffungspreis und steigende Reparaturkosten eines Autos), jetzt wird\'s richtig dumm. Allein der Gedanke, dass es noch immer nicht genug ist, was man als deutscher Autofahrer zahlen muss, regt auf! "Nehmen Sie öffentliche Verkehrsmittel!" Ja, gute Idee. Leider fährt bei mir sonntags nicht ein einziger Bus. Und für meinen Weg zur Arbeit (mit dem Auto dreißig Minuten) brauche ich mit Bus und Bahn gerade eben zwei Stunden. Wo geht denn das ganze Geld hin, das wir jetzt schon als Autofahrer zahlen? Ich dachte immer, das Geld sollte unter anderem in den Erhalt des Straßennetzes fließen. Aber anscheinend bin ich nur zu doof, um das zu verstehen (wahrscheinlich aber jeder andere deutsche Durchschnittsmensch auch). Stimmt ja, unsere Steuern werden meistens in andere Länder geschickt, Bankern mit auf den Weg gegeben oder sonst wie verplant (siehe Nürburgring und Flughafen Berlin). Eines ist sicher: Es wird immer blöder als Autofahrer in Deutschland! Schade, dass dies die meisten Politiker wohl eher nur marginal stört, denn sie haben ja Dienstwagen, um die sie sich nicht kümmern müssen, und die Reparaturen, welche durch das desolate Straßennetz entstanden sind, nicht selbst zahlen müssen. Das zahlt auch die Allgemeinheit. Stefan Weyand, Butzweiler