Quälende Jahre

Zum Artikel "Versteinerter Althaus treibt Keil in die CDU" (TV vom 9. September):

Es ist schlimm, was derzeit mit dem Menschen Dieter Althaus gemacht wird. Seine Wahrnehmungs- und Steuerungsfähigkeit ist in der Tat gestört nach einem Unfall, bei dem er den Tod eines Menschen zu verantworten hat, und der selbst erlittenen Hirnblutung. Die organischen Schäden mögen beseitigt worden sein; der Eingriff in ein Gehirn führt aber unweigerlich zu den bekannten Störungen. Auch ich hatte eine Hirnblutung. Ich habe sieben lange quälende Jahre gebraucht, um zu erkennen, dass ich nie mehr an die Leistungen anknüpfen kann, die ich vor diesem Ereignis hatte. Dieter Althaus wird jetzt von denen geschlachtet, die ihn im Wahlkampf zu ihrem Zugpferd machten, weil sie keine personalpolitischen Alternativen sahen. Er selbst ist nicht in der Lage, die Realität richtig einzuschätzen. Seine persönliche Umgebung ist ebenso hilflos. Ich habe eine derartige Entwicklung aufgrund meiner eigenen Erfahrungen vorausgesehen. Es bleibt zu offen, dass die Verantwortlichen und die politischen Gegner zu Fairness und Anstand kommen, bevor die ganze Sache menschlich dramatisch wird.

Michael Will, Trier

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