Leserbrief Ohne weitere Waffenlieferungen an die Ukraine stehen die Russen wohl schnell vor den Grenzen Polens oder Rumäniens

Zu den Leserbriefen „Lieber sprechen als schießen“ und „Es darf keine weiteren Waffenlieferungen mehr geben“ (beide Trierischer Volksfreund vom 15. März):

Manche Leserbriefe im TV, obwohl namentlich gekennzeichnet, kommen mir vor wie aus der Feder von  Sahra Wagenknecht (Linke) und Tino Chrupalla von der AfD. Auf westlicher Seite, so sagen die Leserbriefschreiber, müsste man schnellstens versuchen, das schreckliche Töten und Zerstören zu beenden. Und dabei führt doch Putin den Angriffskrieg in der Ukraine.

Dazu schwebt dem einen der Leserbrief-Schreiber noch eine „gesamteuropäische Sicherheitsordnung“ vor. Moskau zu einem Waffenstillstand drängen, Gespräche führen – was für umwerfende und neue Gedanken.

Ein anderer Leserbrief-Schreiber fordert keine weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine. Damit wird Putin meines Erachtens wohl schnell vor den Grenzen Polens oder Rumäniens stehen. Nächste Stufe der Eskalation, er wird sich von Rumänien oder Polen „provoziert“ fühlen, weil sie ihm so nahe gerückt sind. 

Nach 40 Jahren DDR-Leben nehme ich für mich in Anspruch, dass ich sowjetische Politik  –und nichts anderes verfolgt Putin – etwas besser verstehe als manche Leserbrief-Schreiber. So schlimm es auch klingt: Die Nato und vor allen Dingen die Bundeswehr müssen mehr für einen Krieg rüsten. Übrigens: Die Bundeswehr war in der DDR nach meiner Erfahrung nur für Witze da. Es hieß immer: der amerikanische Feind. Die 100 Milliarden Euro, die die Bundeswehr jetzt zusätzlich bekommen soll, sind richtig.

Man sollte auch das Wort „Feind“ wieder in den Mund nehmen dürfen. Und der Feind ist Russland, und dies sicher auch nach Putin. Oder werden wir von der Schweiz oder von Thailand bedroht?

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