Rasend schnell

Verkehr

Zum Artikel "Tempo-Sündern in der Region drohen noch mehr Kontrollen" (TV vom 6. Oktober):
Die Pläne der Landesregierung sehen laut einem internen, höchst geheimen Papier in Wahrheit kurzfristig die weitere Anschaffung von 1,2 Millionen Trailern und eine Anhängerkupplungspflicht für alle 2,4 Millionen derzeit in Rheinland-Pfalz zugelassenen Kraftfahrzeuge vor. Um den völlig maroden Landeshaushalt zu sanieren und endlich mehr Spielraum für Steuergeldverschwendung zu schaffen, sollen Kraftfahrzeughalter zukünftig verpflichtet werden, diese flotten Trailer selbst hinter sich herzuziehen, um Tempoverstöße noch effizienter und nicht nur punktuell zu ahnden. Bei nur zwei gemessenen Tempoverstößen pro Tag und einem anfangs noch moderaten Bußgeld von durchschnittlich 60 Euro erhofft sich Landesregierung Mehreinnahmen in Höhe von 51,8 Milliarden Euro pro Jahr.
In einer zweiten Ausbaustufe sollen besonders umsatzstarke Raser mit einem eleganten Trailer in Wohnwagengröße ausgestattet werden, der mit einem Sachbearbeiter der Busgeldstelle und einem Schnellrichter ausgestattet wird. Den Personalkosten in Höhe von 136,8 Milliarden Euro würden Mehreinnahmen allein durch Bearbeitungs- und Gerichtsgebühren in Höhe von wenigstens 241,9 Milliarden Euro gegenüberstehen.
Rund zehn Prozent der veranschlagten rund 105 Milliarden Euro Mehreinnahmen allein im ersten Jahr nach Einführung sollen auch zukünftig in attraktive Zusatzleistungen für Verkehrsrowdys investiert werden. Besonders schicke Verstöße wie das Überfahren roter Ampeln, Telefonieren am Steuer, Drängeln, aber auch Schleichen in Verbindung mit selbstbefriedigender Verkehrs erziehung anderer Autofahrer auf Autobahnen sollen in einer Zusatz-App in den sozialen Netzwerken mit einer "Gefällt mir"-Funktion belohnt werden, Bußgeldbescheide, Gerichtsakten und Fotos bis zum Volumen von zwei Gigabyte kostenlos in einer Cloud abgelegt und direkt per Handyrechnung bezahlt werden können.
Sollte das Konto in Flensburg die Höchstmarke erreicht haben, können in der App für die Dauer des Fahrverbots über eine kleine Zusatzgebühr die jeweils besten Straßenverkehrsverstöße anderer Trailer live mitverfolgt und bewertet werden.
Mittelfristig möchte die Landesregierung jeden Bürger aus Rheinland-Pfalz zu einem Zweitwagen verpflichten, um die Anzahl der Trailer noch weiter deutlich zu steigern. Die Stadt Trier denkt währenddessen darüber nach, zukünftig flächendeckend Tempo zwei Stundenkilometer einführen, um auch Tempoverstöße von Radfahrern, Fußgängern und Hunden mittels der dann mitzuführenden Trailer zu ahnden.
Hierzu das Zitat eines Insiders der Stadtverwaltung: "Durch die vielen Baustellen und den stehenden Verkehr ist sonst einfach nichts zu holen. Wir denken schon über ein generelles Halteverbot vor Baustellenampeln im gesamten Landkreis nach."
Hartwig Wendhausen
Waldrach

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