Rasengräber sind eine segensreiche Alternative

Zum Artikel "Bloß nicht zur Last fallen" (TV vom 27. Juli):

Mitursache, dass der Anteil von Feuerbestattungen inzwischen so rasant gestiegen ist, sind im Wesentlichen finanzielle Gesichtspunkte (niedrigere Beerdigungs-/Grabkosten gegenüber einer konventionellen Erdbestattung), 25-jährige Grabpflege und keine verantwortlichen Angehörigen mehr am Ort oder im näheren Umfeld. Da stellt sich die Frage: Wer wird später das Grab pflegen? Andererseits wünschen sich viele Hinterbliebene eine pflegeleichte Grabstätte. Zur dauerhaften Pflege: Ich bezweifle die Meinung von Sebastian Langner, dass ein zweimaliges Bemühen und Gießen im Jahr für ein ordentliches Aussehen der Grabstätte ausreicht. Beispiele ungepflegter und vernachlässigter Gräber gibt es mehr als genug auf unseren Friedhöfen. Auch ist herauszulesen, dass Sigrid Diekow von der Initiative "denkmal" sich nicht für eine Urnenwand oder Rasengräber begeistern kann, weil unerlaubterweise Kerzen und Blumen abgestellt werden. Aber es gibt doch für alle Bestattungsformen Ordnungs- und Gestaltungsvorschriften!Ich meine, dass die Anlegung von Rasengrabstätten eine segensreiche Alternative zu den vorhandenen Bestattungsformen darstellt. Man weiß seine Angehörigen an einer Stelle beerdigt, die mit einer größenmäßig vorgeschriebenen Namenstafel kenntlich gemacht sein muss. Die spätere Pflege der Grabstätte wird vom Friedhofsträger ausgeführt und die Gefahr, dass Verantwortliche die Grabstätte vernachlässigen, ist ausgeschlossen. Außerhalb der Vegetationszeit sind einfacher Grabschmuck sowie Grablichter erlaubt (Friedhofsatzung Wittlich). Die sich wandelnden Bestattungsformen und die Vorstellungen der katholischen Kirche waren ein Thema von Triers Bischof Marx im Fastenhirtenbrief am 25. Februar. Seine Ausführungen: "In den kommenden Jahren wird darauf zu achten sein, dass nicht ausschließlich finanzielle Erwägungen unsere Bestattungskultur prägen. Es sollte für alle möglich sein, ihre Verstorbenen im Sarg zu beerdigen. Für Verstorbene, die in der näheren Umgebung keine Angehörigen mehr haben, sollten einfach Grabstätten auf unseren Friedhöfen vorhanden sein. Das Grab ist ein wichtiger Ort, das persönliche Andenken zu bewahren und ein Zeichen unserer Verbundenheit über den Tod hin aus." Josef Schäfer, Wittlich Bestattungskultur

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